Die verlorene Rache - Hardcover

»Rey Rosas knappe, dichte Prosa zeugt nicht nur in Ton und Tempo von der literarischen Verwandtschaft mit dem legendären Schriftsteller Paul Bowles. (...) Ein fabelhafter Thriller.« (Der Spiegel)

»... eine kunstvoll-schlichte, distanzierte, gleichwohl minutiöse Schreibweise.« (Werner Mackenbach, FAZ)

»Sein elaboriertestes, stärkstes und erfolgreichstes Werk - ein grosser Wurf!« (El País, Madrid)

Entführung mit Folgen
Die Geschichte einer Entführung in Guatemala und ihre Folgen. Ein schneidend präzise geschriebener Thriller, kongenial übersetzt von Erich Hackl.Guatemala-Stadt: Ein junger Mann aus reichem Haus wird von bewaffneten Männern verschleppt; sie fordern Lösegeld. Der Vater aber reagiert erst, als die Entführer ihrer Forderung auf schreckliche Weise Nachdruck verleihen. Der Mann überlebt, doch er ist für sein Leben gezeichnet. Er heiratet und zieht mit seiner Frau nach Marokko. Jahre später begegnet er seinen Entführern wieder. Für ihn stellt sich die unbequeme Frage, wie er sich nun zu verhalten habe: Soll er Rache üben, oder soll er das, was geschehen ist, einfach vergessen?"Rey Rosa pflegt einen extrem schlichten und schönen Stil, bei dem jedes Wort sitzt."( Le Monde, Paris)"Juan Luis Luna war eines kühlen Novembermorgens entführt worden, als sich der Himmel, vom Nordwind reingefegt, blau und wolkenlos über Guatemala spannte. Die Entführer waren zu fünft, aber er kannte nur drei: den Tapir, das Hasenohr und den Schrecklichen, mit denen er in seiner Kindheit Freundschaft geschlossen und später gebrochen hatte. Die beiden anderen horchten auf die Spitznamen Carlomagno und Sepharde. An einer Leine ließen sie ihn in eine tiefe, dunkle Grube hinab, die mit rostigen Metallplatten verkleidet war und in der es stark nach Benzin roch. Dort blieb er allein zurück, neben sich eine Taschenlampe, eine Wolldecke, ein Exemplar von Dantes Comedia und einen Nachttopf aus Plastik. Juan Luis ahnte, dass es schlimm enden würde. Viele Fälle von Entführungen waren ihm geläufig, und er wusste, warum sich die Männer nicht die Mühe gemacht hatten, ihre Gesichter vor ihm zu verbergen: weil sie nicht daran dachten, ihn lebend da rauszuholen."Rodrigo Rey Rosa, geboren 1958 in Guatemala, lebt in Marokko. Vier Romane und mehrere Erzählbände; übersetzt ins Französische, Englische, Italienische, Holländische, Griechische und Japanische.