Críticas:
»Overbeck berichtet sachlich-nüchtern über den kurzen Aufbruch und das abrupte Ende des Versuchs einer legalen und gewaltfreien Revolution und bringt Ereignisse wieder in Erinnerung, die nicht vergessen werden sollen.« (Rudolf Walther, Süddeutsche Zeitung)
»Einer, der am 11. September 1973 vor dem Amtssitz Allendes stand und die Bomben fallen sah, war der Deutsche Peter Overbeck. Er war kein unbeteiligter Zuschauer: Schon einige Jahre im Lande, gehörte der Kameramann und Dokumentarfilmer aus Mannheim, der zuvor in Brasilien gelebt hatte, zu den Anhängern Allendes und geriet mach dem Coup d'Etat der Generäle selber in Lebensgefahr. (...) Es sind neben interessanten Einblicken in die Regierungsjahre von Allende bedrückende Szenen, die das Buch, in sparsamer, schnörkelloser Prosa verfasst, zu einem Augenzeugenbericht machen, der unter die Haut geht.« (Norbert Rehrmann, DIE ZEIT)
»Overbeck erzählt szenisch, seine Sprache ist einfach und klar. Eindrücke und Erlebnisse verdichtet er zu farbigen Episoden, die mitunter fast literarische Qualität erreichen. Zuweilen ergänzt er prägnante politische Betrachtungen oder dokumentiert auszugsweise zeitgenössische Texte. Overbeck schildert diese Jahre nicht aus Sicht der politischen Strömungen, sondern beschreibt den sozialen Wandel aus einer stärkeren alltäglichen Perspektive. Salvador Allende ist einer der wenigen Politiker, die überhaupt mit Namen genannt werden. Ihm widmet Overbeck einige Passagen, ohne den politischen Prozess auf die Figur des Präsidenten zu reduzieren. (...) Peter Overbecks Buch lässt die Jahre der Unidad Popular lebendig vor Augen treten. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf wirkliche demokratische Reformen, die och heute als Anregung dienen können, wenn über gesellschaftliche Alternativen diskutiert wird.« (Steffen Vogel, Freitag)
Reseña del editor:
Am 11. September 1973 putschte General Pinochet gegen das demokratische Chile. Peter Overbeck, Kameramann und Aktivist, erinnert sich an die drei Jahre währende Zeit der Hoffnung auf einen demokratischen Sozialismus sowie an ihr gewaltsames Ende und die anschließende Militärdiktatur, vor der Overbeck schließlich nach Deutschland fliehen musste. Ein lebendiges und persönliches Erinnerungsbuch.Peter Overbeck kam 1971 voller Hoffnung aus dem Brasilien der Militärdiktatur nach Chile. Als Mitglied der chilenischen Bewegung der Revolutionären Linken (MIR) und Kameramann drehte er Dokumentarfilme über die Durchführung der Reformen Allendes und die Veränderungen in der chilenischen Gesellschaft. Als aufmerksamer Zeitzeuge und gewissenhafter Chronist erinnert er sich heute an diese kurze Zeit der Hoffnung. Drei Jahre lang betrieb Allende sein verfassungstreues Reformprogramm gegen den wachsenden Widerstand des in- und ausländischen Großkapitals und der USA - bis die reaktionären Kräfte schließlich, unterstützt von der CIA, am 11. September 1973 putschten und die Militärdiktatur unter Pinochet begann. Overbeck wurde, wie viele andere Linke, selbst verfolgt und konnte im letzten Moment über die kolumbianische Botschaft nach Deutschland fliehen. Diese Erinnerungen an Chile sind ein beeindruckendes Zeugnis einer hoffnungsvollen Zeit, als Eine Andere Welt zum Greifen nahe schien.
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