Alfons Söllner

Fluchtpunkte

Studien zur politischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.
Cover: Fluchtpunkte
Nomos Verlag, Baden-Baden 2006
ISBN 9783832922603
Kartoniert, 351 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Die Hitlerflüchtlinge haben in die Geschichte der politischen Ideen eine signifikante Spur eingezeichnet. Sie führt von der Krise der Weimarer Republik in die westlichen Demokratien und bisweilen auch wieder zurück nach Deutschland. Auf diesem Wege entstanden nicht nur moderne Klassiker der politischen Theorie, sondern wurden auch die Anfangsgründe der Politikwissenschaft in der Bundesrepublik gelegt. Das Buch zeigt anhand exemplarischer Autoren (Franz Neumann, Hannah Arendt, Theodor W. Adorno, Leo Strauss, Ernst Fraenkel), dass die Wirkungsgeschichte der Emigranten zur Internationalisierung des politischen Denkens und zur "Verwestlichung" der politischen Kultur im Nachkriegsdeutschland beigetragen hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.02.2007

Diese Studien zur politischen Ideengeschichte des letzten Jahrhunderts wirkten auf Rezensent Reinhard Mehring ausgesprochen inspirierend. Als ihren Fluchtpunkt beschreibt er individuelle Schicksale (wie das Hannah Arendts oder Sigmund Neumanns, den er einen vergessenen "Klassiker der Politikwissenschaft" nennt,) samt ihrer akademischen Erfolge. Alfons Söllner erkläre auf diesem Weg nicht weniger als die "Geburt der neueren Politikwissenschaft aus dem Trauma der Emigration". Als nichtintegrierbares Element und traumatische Wunde gerate immer wieder der Holocaust ins Bild. Insgesamt können ihn diese Studien auch als "Meditationen", als Stück "Helden- und Märtyrergeschichte", als diskretes Gedenken an die Opfer in der "guten Tradition der kritischen Theorie" beeindrucken.