Christoph Nonn

Theodor Schieder

Ein bürgerlicher Historiker im 20. Jahrhundert
Cover: Theodor Schieder
Droste Verlag, Düsseldorf 2013
ISBN 9783770016297
Gebunden, 454 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Theodor Schieder (1908-1984) war einer der einflussreichsten Historiker der alten Bundesrepublik. Doch es waren seine Aktivitäten während der Zeit des Nationalsozialismus, die bisher vor allem die Beschäftigung mit seinem Leben dominierten. Dieses Buch bietet zum ersten Mal eine vollständige Biografie von Schieder. Im Abgleich mit über 40 Lebensgeschichten anderer Wissenschaftler, hauptsächlich Historikern aus seiner Generation, erkundet sie Verantwortung, Handlungsspielräume und Möglichkeiten des Historikers. Sie berührt dabei den Untergang der ersten und die Entfaltung der zweiten deutschen Demokratie, den Umgang mit dem Nationalsozialismus als Gegenwart und Vergangenheit, die Entwicklung der Sozialgeschichte und des internationalen Vergleichs in der Geschichtswissenschaft und nicht zuletzt Schieders bürgerliche Prägungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.01.2014

Mission gescheitert, urteilt Ingo Haar über Christoph Nonns Versuch einer Ehrenrettung des wegen seiner Mitwirkung an NS-Verbrechen schlecht beleumundeten Historikers Theodor Schieder. Den vom Autor gegen seine Kollegen losgelassenen Vorwurf der Einseitigkeit vermag Nonn laut Rezensent nicht glaubhaft zu untermauern. Auch wenn Nonn unbekannte Quellen zu Jugend und Nachkriegszeit Schieders auswertet - den konservativen Mitläufer Schieder nimmt Haar dem Autor nicht ab. Für den Rezensenten ist klar: Schieder war inhaltlich nah an der NS-Ostforschung dran. Enttäuschend bis unseriös findet Haar diese Biografie.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.01.2014

Konventionell und keineswegs auf dem Stand der letzten Dinge sieht Thomas Etzemüller Christoph Nonns Biografie des Historikers Theodor Schieder. Für den Rezensenten verschenkt der Autor die Chance, Begriffe wie "Diskurs" und "Denkstil" auf sein Objekt anzuwenden und Schieder mit neuen Ansätzen der Biografieforschung und der Wissenschaftssoziologie zu betrachten. Dass er solche Verfahren immerhin zur Kenntnis nimmt, findet Etzemüller allerdings schon nicht schlecht. Für eine genaue, zeitgemäße Untersuchung der Frage, wie sich die Karriere des Historikers Schieder im Nationalsozialismus und danach entwickelte, scheint das dem Rezensenten allerdings nicht genug zu sein.
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