Eric-Emmanuel Schmitt

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Erzählung
Cover: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Ammann Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783250600558
Gebunden, 101 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker. Gar nicht schlecht, einen erwachsenen Freund zu haben, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn die Dinge im Leben mal nicht so laufen, wie man sich das vorstellt. Und noch dazu, wenn er Araber ist und wie Monsieur Ibrahim, der Kolonialwarenhändler in der Rue Bleue, in jeder Lebenslage etwas Passendes in seinem Koran zu finden weiß. Der zwölfjährige Moses lernt schnell, dass 'Araber' zu sein keineswegs allein mit der Herkunft zu tun hat, es bedeutet in der Branche nichts weiter als: nachts und auch am Sonntag geöffnet. Und er weiß, auf Monsieur Ibrahim, der Tag für Tag unverrückbar in seinem Laden sitzt, ist Verlaß, den er kennt die Geheimnisse des Glücks und des Lächelns. Das hilft selbst in den aussichtslosesten Situationen: im Männerhaushalt mit dem schwermütigen Vater wie bei den Mädchen in der Rue de Paradis, beim Konservenklau wie beim Fahren ohne Führerschein. Aber nie sind die Dinge bloß so, wie sie scheinen: Monsieur Ibrahim, der Krämer, ist kein Araber, genausowenig wie die Rue Bleue blau ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.12.2002

Ein kurz(weilig)es Buch, aus dem sich viel lernen lasse, freut sich Verena Auffermann. Dazu sei es "die reine Erholung" und verhandele doch auf 120 Seiten drei Religionen, einen Selbstmord und eine Ausreißergeschichte, die im Geschäft des türkischen Gemüsehändlers Ibrahim gut endet. Auffermann fühlt sich an die Fotografien von Henri Cartier-Bresson erinnert und sieht den kleinen Momo mit Monsieur Ibrahim durch die Pariser Straßen schlendern und ihre Sicht der Welt diskutieren. Das Porträt einer ungleichen Freundschaft, die von Güte gekennzeichnet ist, schwärmt die Rezensentin. Güte sei ja heutzutage leider ein völlig unmoderner Begriff, schreibt sie weiter, so unmodern wie das ganze Buch - das ihr wie die literarische Variante von Tahar Ben Jallouns "Papa, was ist ein Fremder?" vorkommt.
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