Giorgio Agamben

Idee der Prosa

Cover: Idee der Prosa
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783518223604
Gebunden, 174 Seiten, 12,80 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Dagmar Leupold und Clemens-Carl Härle. Mit einem Nachwort von Reimar Klein. Mit farbigen Abbildungen. An Walter Benjamins Denkbilder erinnern die in diesem Band versammelten kurzen, bei aller reflexiven Dichte "erzählerischen" Prosastücke des italienischen Philosophen Giorgio Agamben: dreißig Betrachtungen - "Idee der Musik", "Idee des Friedens", "Idee des Rätsels" -, in denen es um das Aufspüren einer Grenze geht. Denn Wahrheit, schreibt Agamben in "Idee des Rätsels", wird angemessen nur dort erfasst, wo "die Vorstellung einen Augenblick vor der Wahrheit einhält. Darum ist nur die Vorstellung wahr, die zugleich den Abstand vorstellt - aber was heißt einen Abstand vorstellen? -, der sie von der Wahrheit trennt."

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.07.2003

In seiner kurzen Kritik spricht Kolja Mensing etwas vage über den Band des "Stars der linken Theorie", Giorgio Agamben. Es gehe um die Sprache als "Instrument der Rechtsprechung und Bestrafung", das den Menschen zum Gefangenen mache, so Mensing. Als von Agamben aufgezeigten Ausweg hat der Rezensenten das "stundenlange Vagabundieren in Büchern" ausgemacht. Anerkennend fügt er hinzu, dass der Autor sein enormes philosophisches und literarisches Wissen "in seinen eleganten Miniaturen nur behutsam aufblitzen lässt".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.03.2003

"Giorgio Agamben ist der Theoretiker der Schwelle", schreibt Andreas Bernhard. Das zeige sein "Homo Sacer" ebenso wie dieser frühe, nun nach 1987 ein zweites Mal auf deutsch erschienene Band mit "33 philosophischen Miniaturen". Immer wieder zirkulierten Agambens philosophische Betrachtungen um den "Zwischenraum", um die "Zäsur", das Ungreifbare - "Wahrheit ist kein Akt des Aufdeckens, allenfalls das Umkreisen eines Gleichgewichts". Bernard identifiziert Agambens Bezugnahme auf Walter Benjamin, etwa wenn er das Fehlen von "phänomenologischen Beschreibungen" in der philosophischen Praxis seit Benjamin beklagt. Umso verwunderlicher findet es Bernhard, dass Agamben seine Begriffe eben nicht aus etwas Konkretem herleitet, sondern "immer schon beim Größten", also von der höchsten Abstraktionsstufe her, in den Gedanken einsteigt. Und das mache diese Texte so schwer lesbar.
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