James Joyce

Geschichten von Shem und Shaun - Tales Told of Shem and Shaun

Cover: Geschichten von Shem und Shaun - Tales Told of Shem and Shaun
Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783518224687
Gebunden, 100 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Englisch und deutsch herausgegeben, übertragen und mit einem Nachwort versehen von Friedhelm Rathjen. Lange vor der Veröffentlichung von "Finnegans Wake" (1939) wurden bereits einige Teile daraus separat in Buchform veröffentlicht - darunter nicht nur das berühmte Kapitel "Anna Livia Plurabelle" (1928), sondern auch "Tales Told of Shem and Shaun" (1929). Der Keim der Entstehung dieser drei Geschichten liegt in einer Fehde zwischen den Schriftstellern James Joyce und Wyndham Lewis, die sich bei gemeinsamen Zechtouren durch Paris kennengelernt hatten. Joyce beantwortet eine heftige Attacke Lewis auf den Ulysses ("ein Monument wie ein Rekorddurchfall") und auf das entstehende "Finnegans Wake" ("Kinderspielchen à la Gertrude Stein"). Es gibt in Finnegans Wake bekanntlich keinen "eigentlich gemeinten" Sinn, sondern ein Geflecht aus vielen fragmentarischen Sinnebenen, die sich gegenseitig ergänzen, durchdringen und auch aufheben; eben dies ist die besondere Qualität des Buches. Ziel des Übersetzers Friedhelm Rathjen war es, so viele der im Original vorhandenen Bedeutungen wie irgend möglich wiederzugeben, und zwar in eben der Abfolge und Verschränkung, in der sie im Original erschienen: "Finnegans Wake ist ein kühnes Buch für kühne Leser, und das Amt des Übersetzers kann es nur sein, dafür zu sorgen, dass beide zusammenfinden."

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2012

Friedhelm Rathjens Übersetzung von James Joyce "Geschichten von Shem und Shaun" ist ein wahres Kunstwerk, lobt Rezensent Manfred Koch. Fasziniert taucht er etwa in die als unübersetzbar geltende Erzählung "Finnegans Wake" ein oder erlebt vergnügt in der Fabel "The Ondt and the Grashopper" wie sich Joyce als flinke Heuschrecke in seiner literarischen Fehde mit dem Schriftsteller Wyndham Lewis als missmutige Ameise selbst porträtiert. Insbesondere dank der zweisprachigen Ausgabe kann der Kritiker die zahlreichen Anspielungen des Textes, etwa auf Schopenhauer und Schelling, nachvollziehen, deren rätselhaftes "entomologisch-philosophisches Wortgeflecht" Rathjen auf wunderbar kreative Weise wiedergebe.
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