John Grisham

Das Bekenntnis

Roman
Cover: Das Bekenntnis
Heyne Verlag, München 2019
ISBN 9783453272132
Gebunden, 592 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya. Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: "Ich habe nichts zu sagen." Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.11.2019

Rezensent Ulrich Baron wirkt überrascht von einigen Aspekten in John Grishams neuem Kriminal- und Kriegsroman - soger enthüllende Qualitäten entdeckt er hier. Grisham erzählt vom hochgeachteten Kriegsveteranen Pete Banning, der nach seiner scheinbar geglückten Heimkehr nach Mississippi im Jahr 1946 plötzlich den Pfarrer erschießt und anschließend, weil er dem Gericht jegliche Erklärung verweigert, hingerichtet wird. Der Verdacht des Rezensenten, dass eine neue Liebesbeziehung von Bannings Frau die Ursache für den Mord sein könnte, wird zu seiner Überraschung aber zerstreut und gegen Ende des Romans durch eine ganz andere Enthüllung über das Schicksal der Frau ersetzt, die mit den damals noch wirkenden Ausläufern der Sklaverei zu tun habe, wie Baron andeutet. Auch bleiben Grisham-typische "juristische Finessen" zur Abwendung des größten Unglücks entgegen Barons Erwartungen aus, und so bezeichnet er den Roman als Dekonstruktion sowohl des Courtroom-Thrillers als auch von Mustern bisheriger Grisham-Romane. Neben der Offenlegung eines "patriarchalen Rechtssystems" sieht der Rezensent die eigentliche entlarvende Qualität des Romans jedoch abseits der Mordgeschichte, nämlich in den rassistischen Untertönen einzelner Figuren. Störend findet Baron nur, dass Grisham offenlasse, womit der Protagonist durch seine Tat eigentlich genau abrechne.
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