Mirna Funk

Von Juden lernen

Cover: Von Juden lernen
dtv, München 2024
ISBN 9783423283847
Gebunden, 160 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

5780 Jahre Denkgeschichte für die Zukunft. Wenn es heute um jüdisches Leben geht, dreht sich die Diskussion - insbesondere in Deutschland - meist um den Holocaust, den arabisch-israelischen Konflikt oder Antisemitismus. Dabei ist das Judentum die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen, das bedeutet eine jahrtausendealte Kultur und Philosophie. Mirna Funk greift in ihrem aktuellen Buch acht Theorien der jüdischen Ideengeschichte auf, und bringt sie in Dialog mit dem "Jetzt".  Dazu gehört z. B. "lashon hara", das Verbot der üblen Nachrede, oder "tikkun olam", die Pflicht, die Welt zu verbessern. So eröffnet Funk eine neue Perspektive auf politische Debatten, Streitkultur und Persönlichkeitsentwicklung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.02.2024

Mirna Funk kennt Rezensentin Juliane Liebert als streitbare und polarisierende Publizistin, so begegnet sie ihr auch in ihrem jüngsten Buch, in dem sie sich damit auseinandersetzt, was es heißt, Jüdin zu sein. Von Zedaka (in ihrem Verständnis "Hilfe zur Selbsthilfe") bis tikkun olam ("Weltverbesserung auf Jüdisch") stellt Funk darin eine Menge jüdischer Denkkonzepte vor, immer wieder mit Bezug auf jüdische Denker, Rabbiner und Philosophen. Allzu woke LeserInnen könnten sich  vor den Kopf gestoßen fühlen, erklärt Liebert, Funk polemisiert wie üblich, auch mit ihrer Sprache voller englischer Einsprengsel, doch insgesamt lassen sich ihre Ausführungen durchaus mit der jüdischen Tradition in Einklang bringen, versichert sie.
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Buch in der Debatte

9punkt 07.05.2024
Der an der Columbia University lehrende amerikanisch-palästinensische Historiker Rashid Khalidi hat gerade das Buch "Der Hundertjährige Krieg um Palästina" veröffentlicht. Im großen FR-Gespräch mit Hanno Hauenstein teilt er aus: Die Proteste an amerikanischen Universitäten seien keineswegs antisemitisch, findet er. Israel verurteilt er als "siedlungskoloniales Projekt". Außerdem müssten die Israelis Verhandlungen mit der Hamas führen, die sei schließlich demokratisch gewählt worden: Die Hamas habe von der windelweichen PLO "Die Fackel des bewaffneten Kampfes" übernommen. "Hätte die PLO erreicht, was sie anstrebte - einen palästinensischen Staat auf einem winzigen Teil von etwa 20 Prozent Palästinas - dann gäbe es die Hamas heute nicht. Die Hamas hat sich diesem Prozess widersetzt und war erfolgreich, auch weil ein unabhängiger, souveräner palästinensischer Staat im Rahmen des Oslo-Prozesses unter keinen Umständen verwirklicht werden konnte. Dieser Prozess führte zu einer Verstärkung der israelischen Besatzung und Kolonisierung, zu einer Verelendung des palästinensischen Volkes, zu einer Zerstückelung des Westjordanlandes in kleine Bantustans. Das ist es, was die Hamas zur Volksbewegung gemacht hat." Unser Resümee
9punkt 12.04.2024
All jene, die so inbrünstig Israel für den Krieg in Gaza verteufeln, haben es immer noch nicht verstanden, seufzt Mirna Funk, die gerade das Buch "Von Juden lernen" veröffentlicht hat, in der Welt. Die Hamas hat überhaupt kein Interesse daran, den Krieg dort zu beenden, denn: "Jeder tote Palästinenser, der blutend in die Kamera gehalten wird, bringt ordentlich Cash, das fröhlich in Katar ausgeben werden kann." Unser Resümee