Vorgeblättert
Elif Shafak: Die Heilige des nahenden Irrsinns
Ausgewählte Leseproben.
24.03.2005. Aus Spanien, der Türkei und Marokko emigriert, um in den USA ihr Glück zu suchen, haben sich drei junge Männer unter dem brüchigen Dach eines Bostoner Hauses zusammengefunden. Was wiegt stärker? Die eigene Identität oder die Zugehörigkeit zu einer Nationalität? Die Liebe zum Glauben oder der Glaube an die Liebe? Lesen Sie einen Auszug aus Elif Shafaks Roman "Die Heilige des nahenden Irrsinns".![](https://www.perlentaucher.de/cdata/K2/T31/A2256/covershafak.jpg)
Aus dem amerikanischen Englisch von Margarete Längsfeld
Roman
Eichborn Verlag, Berlin 2005
416 Seiten, gebunden, Euro 22,90
Erscheint am 1. April 2005
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Mehr Informationen beim Eichborn Verlag
Klappentext:
Aus ihren Mutterländern Spanien, der Türkei und Marokko emigriert, um in den USA ihr Glück zu suchen, haben sich drei junge Männer unter dem brüchigen Dach eines Bostoner Hauses zusammengefunden. Ömer, der ewig mürrische Frauenheld, trinkfreudig, kaffee- und nikotinsüchtig, der die Zeit ausschließlich anhand der Länge der Lieder auf seinen CD?s bemisst, sieht seine Welt aus den Angeln gehoben, schon bevor er sich in Gail verliebt, die eigentlich Zarpandit heißt. Dieses seltsame Mädchen, die Schokoladenmacherin mit der Todessehnsucht und dem silbernen Löffel im Haar, scheint sich in ihrer Heimat Amerika weniger zuhause zu fühlen, als manch ein Immigrant. Bei Abed, dem Zweiten im Bunde der Wohngemeinschaft, verhält es sich ganz anders. Als gläubiger Muslim fühlt er sich seiner Heimat auch Tausende von Kilometern entfernt noch immer stark verbunden, wird sich aber eingestehen müssen, dass diese nationale Bindung mit seinen persönlichen Wünschen kollidiert. Komplettiert wird das Trio durch den von Selbstzweifeln geplagten Spanier Piyu, einem wandelnden Widerspruch, dessen Bestreben Zahnarzt zu werden, eigentlich unvereinbar mit seiner Angst vor spitzen Objekten ist und dessen nimmersatter Hund Arroz seiner Freundin Allegre dank ihrer fabelhaften Kochkünste näher steht als Piyu selbst. Gemeinsam und dennoch jeder auf seine Weise suchen die drei Studenten nach einer Heimat in der Fremde und versuchen zu ergründen, wer sie sind und wer sie sein wollen. Die Vereinigten Staaten, das ewige Land der Einwanderer, werden zum Synonym für Träume, die Realität werden, und für Hoffnungen, die sich zerschlagen, vor allem aber für die verschlungenen Pfade, die es zu beschreiten gilt, um sich selbst und eine Heimat zu finden.
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