Benjamin Labatut

Maniac

Roman
Cover: Maniac
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518431177
Gebunden, 395 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Thomas Brovot. Ein Roman über die Ursprünge und Zukunft der Künstlichen Intelligenz. Er ist ein so bewundertes wie gefürchtetes Ausnahmetalent. Der Pionier der Künstlichen Intelligenz, der Vordenker des Personal Computers, der Erfinder der Spieltheorie und Geburtshelfer der Atombombe beim Manhattan-Projekt: John von Neumann. Sein Wirken umfasst das 20. Jahrhundert, seine Geschichte handelt von einem exzentrischen Geist, der alle Grenzen des Denkbaren sprengt und die Welt aus den Fugen hebt. "Maniac" verknüpft John von Neumanns Schicksal mit dem des gepeinigten Physikers Paul Ehrenfest, der im Deutschland der 1930er Jahre zunehmend panisch den Einzug des tyrannischen Irrationalen vorhersieht, und endet mit einem Zweikampf zwischen Mensch und Maschine: dem weltbesten koreanischen Go-Spieler Lee Sedol und der Künstlichen Intelligenz AlphaGo. In ihr kulminiert die Vision von Neumanns: eine autonome Maschine, eine Intelligenz, die sich gänzlich der menschlichen Kontrolle entzieht … Welche Rolle werden die Maschinen unserer Spezies künftig zugestehen? Oder werden sie es überhaupt?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.01.2024

Eine ziemliche hohe "Geniedichte" findet Rezensent Michael Wolf in diesem Roman von Benjamin Labatut vor: Eine Reihe Nobelpreisträger und andere Koryphäen gruppiert sich um einen Wissenschaftstheoretiker, John von Neumann, der im Zentrum dieser Geschichte steht. Neumann ist Informatiker, er hat mit seinen Forschungen unter anderem zum Manhattan-Projekt die Grundlage für KI gelegt, erfahren wir. Den Auswirkungen dieser Entdeckung spürt Labatut in drei Teilen nach, die für Wolf genau zum rechten Zeitpunkt kommen, um sich einerseits zu fragen, wohin KI noch führen mag und andererseits festzustellen, dass es noch die Menschen sind, die die klügeren Romane schreiben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2023

Von der Macht der Maschinen und der Mathematik erzählt dieser Roman des Chilenen Benjamin Labatut, der den Rezensenten Felix Stephan staunend und begeistert zurücklässt. Im ersten Teil widmet sich das Buch dem Mathematiker John von Neumann, der nicht nur den ersten speicherfähigen Computer entwickelt hat, sondern auch ein schwieriges Genie ist, mit durchaus fragwürdigen Vorstellungen von Ethik und Moral. Von der "Ankunft der neuen Götter" erzählt dann wiederum der zweite Teil, der sich den Möglichkeiten der lernenden neuronalen Netzwerke anhand eines imposanten Spiels widmet: Go ist weitaus komplexer als Schach, der beste Spieler überhaupt tritt nun gegen einen Computer an - letzterer gewinnt, hält Stephan fest. Künstliche Intelligenz tritt hier also auch als Bedrohung des Menschlichen auf - solange diese Konfrontation aber solch umwerfende Romane hervorbringt, kann der Kritiker aber gut damit leben, wie er schließt.
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