Markus Rüther

Sinn im Leben

Eine ethische Theorie
Cover: Sinn im Leben
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518299890
Kartoniert, 286 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Was treibt Menschen an, Tag für Tag aufzustehen und zur Arbeit zu gehen? Warum finden wir es wichtig, viel Zeit mit Partner, Familie oder Freunden zu verbringen? Wie lässt sich erklären, dass Menschen Zeit opfern, um andere Menschen etwa im Rahmen einer Freiwilligenarbeit zu unterstützen? Diese und weitere Fragen werden in der Ethik gegenwärtig unter dem Titel "Sinn im Leben" diskutiert. Der Philosoph Markus Rüther knüpft an diese internationalen Diskussionen an und macht das Thema erstmals in deutscher Sprache zum Gegenstand einer umfassenden Reflexion. Er entwickelt eine neuartige und originelle Sinntheorie, die in ihrer Differenziertheit und Überzeugungskraft über die bisher vorgelegten Angebote hinausgeht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2023

Wer den Sinn des Lebens sucht, ist mit Ratgeberliteratur wohl besser beraten, meint Rezensent Tobias Schweitzer. Wenngleich der Philosoph Markus Rüther nicht ganz ohne Elemente dieses Genres auskommt, ergänzt der Kritiker. Vor allem aber steht Rüthers "ethische Theorie" zum Sinn des Lebens aber in der Tradition der analytischen Philosophie - und liest sich auch entsprechend, räumt Schweitzer ein. Anhand fiktiver Lebenssituationen versucht der Autor "objektiv bestimmbare" Normen für ein gutes Leben zu finden: Dazu ist es ratsam, sich an den "superlativisch sinnvollen Leben" von Picasso, Einstein oder Mutter Teresa zu orientieren, lernt der Rezensent, der dem Buchhalter-Ton des Textes zudem entnimmt, dass auf "sinnminimierende" Aktivitäten besser verzichtet werden sollte. Auch Konsum, Sex und Drogen versprechen kein langfristiges Glück, vielmehr solle das "Schöne, Wahre und Gute" zur Orientierung dienen, liest der Rezensent. Nach einer Leseempfehlung klingt seine Kritik nicht, auch, weil dem Text, so Schweitzer, der Bezug auf einen äußeren Zusammenhang fehlt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.06.2023

Die Frage nach dem Sinn des Lebens lässt sich trotz aller Versuche in die Richtung nicht beantworten, schließt Rezensentin Juliane Liebert aus ihren Lektüren von Tom Hodgkinson und Markus Rüther. Während Hodgkinson sie dazu auffordert, einfach mal ein bisschen zu entspannen und sich in allem etwas weniger Druck zu machen - eigentlich nicht verkehrt, aber vielleicht doch etwas zu einfach gedacht - bleibt Rüther trotz durchaus interessanter Ansätze für Liebert sehr theoretisch. Klar, er ist Philosoph, das merkt sie auch seinen Formulierungen an, etwa, wenn von "subjektttranszendenten" Aktivitäten die Rede ist, die bei der Suche nach dem einen großen Sinn helfen könnten - aber so bleibt seine Abhandlung denn auch etwas leblos, "es fließt kein Blut im Ideenhimmel", hält die Kritikerin fest. Statt Bücher über die Sinnsuche zu lesen, schlägt sie abschließend vor, vielleicht einfach zu akzeptieren und zu bewundern, dass das Bedürfnis nach Sinn sich so wacker hält.
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