Klappentext
Aus dem Italienischen von Carola Köhler. Im Auftrag der italienischen Zeitschrift Internazionale bereiste der Comic-Blogger Zerocalcare das türkisch-syrische Grenzgebiet. In den von Kurden beherrschten Gebieten entstand dort die autonome Region Rojava, mit der Stadt Kobane als Symbol für den Widerstand im Kampf gegen den Islamischen Staat. Im Januar 2014 gab sich die von der Bevölkerung aufgebaute demokratische Selbstverwaltung eine soziale Charta: Mit Gleichberechtigung der Frau, Religionsfreiheit und dem Verbot der Todesstrafe. Es sind die Werte, von denen sich die Türkei unter Erdogan immer weiter entfernt.
Zerocalcare besuchte die Menschen vor Ort und sein Bericht ist nicht nur eine große Reportage, sondern zugleich ein Apell an die Herzen und ein Aufruf um Unterstützung: Kobane calling!
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.01.2018
Rezensent Christoph Haas rechnet dem Comiczeichner Zerocalcare hoch an, dass sein Comic uns ganz nah erleben lässt, was doch eigentlich so fern scheint: der Krieg um das türkisch-syrisch-irakisches Grenzgebiet. Laut Haas gelingt ihm das so gut, da seine gezeichnete Reisereportage schon in einem kurdischen Kulturzentrum in Rom beginnt, wo er die Vorbereitungen seiner Reise trifft, bevor er auf Kriegsboden die Unterschiede zwischen Detonationen von befeindeten Lagern zu erkennen lernt. Der Rezensent erkennt die Parallele zum Song "London Calling" und deckt damit neben der persönlichen Sicht auf den gewaltvollen Konflikt die Nähe und das Interesse des Zeichners zur autonomen Punkszene und zur radikalen Linken auf: Die selbstverwaltete Republik Rojava erscheint hier wie ein "Hoffnungsschimmer für die gesamte Menschheit". Dieses "Pathos" werde aber mit Witz, Abschweifungen und reflektierenden Dialogen gebrochen, lobt Haas.
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