Margaret Atwood

Die steinerne Matratze

Erzählungen
Cover: Die steinerne Matratze
Berlin Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783827013187
Gebunden, 304 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Monika Baark. "Verna hatte anfänglich nicht vorgehabt, jemanden zu töten." Mit diesem fulminanten ersten Satz beginnt die titelgebende Erzählung und sofort befindet man sich im Atwood-Kosmos, sofort wird man hineingezogen in eine Geschichte, die hintergründig, spannend und unglaublich komisch zugleich ist. Verna begibt sich auf eine Arktisreise, um endlich alles hinter sich zu lassen, um abzuschalten. Doch statt Ruhe, Weite, Eis und Schnee trifft sie unerwartet auf den Mann, der ihr Leben für immer veränderte, als er sie vor über fünfzig Jahren zum Schultanz lud, die unscheinbare, fleißige Verna Pritchard an der Seite des begehrten Footballstars. Wie Verna nun späte Rache übt, erzählt Atwood so lakonisch und souverän, wie es nur die "Queen der kanadischen Literatur" (Literarische Welt) vermag, erzählt in einer einzigen Geschichte ein ganzes Leben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.04.2017

Das Schlachtfeld der Geschlechterbeziehungen kann Rezensent Martin Zähringer niemand so gekonnt in Szene setzen wie Margaret Atwood. Die neun größtenteils unveröffentlichten Erzählungen im Band findet er gnadenlos, böse, klug und vor allem tödlich. Es geht um sexistische Verachtung in der Ehe und Opfer auf dem Altar altersbedingt versiegender männlicher Macht in diesen Texten, erklärt der Rezensent und lobt Atwoods literarische Logik, in der für Langeweile kein Platz ist, wie er versichert. Illusionen über das Alter macht Zähringer sich nach der Lektüre keine mehr. Das Alter ist die Hölle, weiß er spätestens jetzt, von Altersweisheit keine Spur.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.01.2017

Rezensent Thorsten Gräbe kann nicht alle neun Geschichten in diesem Band von Margaret Atwood für gelungen halten. Zwei der Texte kommen ihm vor wie schlechtgeschriebener, lahmer Pulp. Insgesamt aber findet Gräbe das Buch erfreulich und reizvoll. Die Geschichten über einen Mord auf einer Kreuzfahrt oder die drei miteinander verbundenen Texte über die gemeinsame Vergangenheit ihrer Figuren in der Boheme von Toronto überzeugen den Rezensenten unter anderem durch ihren bösen Spott.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.01.2017

Das Alter ist nicht nur unansehnlich, unaufhaltsam und leider unausweichlich, sondern auch unterhaltsam, lernt Rezensentin Karin Janker mir Margaret Atwoods neuem Erzählband über, kurz gesagt, das Altwerden. Die Unselbstständigkeit beim Zehennägelschneiden, "nicht konkret lebende" Ehemänner und desillusionierte Schriftsteller werden thematisiert, lesen wir. Dabei weiß man nie, was als nächstes kommt, jubiliert Janker. Geschichten zwischen Humor und Horror Realität und Fiktion, Fremdheit und Vertrautheit - allesamt absolut lesenswert, lobt die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 24.12.2016

Höflich, aber nicht begeistert bespricht Britta Heidemann diesen neuen Erzählband Atwoods als "Überlebensratgeber für die unheimlichen Wälder des Unbewussten". Man muss die kanadischen Winter lieben, um diese Erzählungen zu lesen, und Atwoods "dystopische" Konstruktionen und Vorliebe für Fabelwesen. Es geht um alte Fantasy-Autorinnen, die sich an den Geliebten ihres Mannes rächen (der längst im Eichenfass lagert). Und überhaupt immer wieder um späte Rache und um die Mittelalten, die die Alten hassen, weil sie nun auch mal an die Reihe kommen wollen. Ein abschließendes Urteil fällt die Rezensentin nicht.

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