Agatha Christie

Passagier nach Frankfurt

Kriminalroman
Cover: Passagier nach Frankfurt
Atlantik Verlag, Hamburg 2017
ISBN 9783455002621
Gebunden, 288 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Julian Haefs. Im deutschsprachigen Raum kennen ihn selbst ausgewiesene Fans der Queen of Crime nicht: Dieser Roman war nur ein einziges Mal im Rahmen einer Agatha-Christie-Sammeledition erschienen, die nicht in den Buchhandel gelangt war. Jetzt endlich gibt es ihn in einer schönen Einzelausgabe und in neuer Übersetzung. Sir Stafford Nye ist nach Ende seiner Dienstzeit als Diplomat auf dem Weg zurück nach London. Beim Umsteigen im nationalsozialistischen Frankfurt nimmt seine Reise jedoch einen unvorhergesehenen Verlauf, als eine junge Frau ihm erzählt, dass jemand sie töten will. Er hilft ihr und fortan kreuzen sich beider Wege immer wieder, allerdings stellt man ihm die mysteriöse Frau jedes Mal als eine völlig andere Person vor und in London sieht man sie zudem in vielerlei Gestalt in unterschiedlichster Gesellschaft. Sir Stafford jedoch gerät durch sie in ein internationales politisches Intrigenspiel, das gefahrvoller ist, als er es sich je hätte vorstellen können. Allein auf sich gestellt muss Nye antreten gegen einen bestens ausgerüsteten - und unsichtbaren - Gegner.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 04.11.2017

Rezensent Philipp Haibach ist bekennender Agatha-Christie-Fan und hat sich entsprechend gespannt auf diesen nun erstmals auf Deutsch erschienenen "fantastischen Polit-Roman" gestürzt, den die Autorin mit knapp achtzig Jahren verfasste. Schnell muss der Kritiker aber feststellen, dass die Geschichte um einen zwischen Frankfurt und London pendelnden britischen Diplomaten und Dandy derart konfus daherkommt, dass er bald den Überblick verliert. Wenn Christie schließlich Hitler als Insassen einer Irrenanstalt den Krieg überleben lässt, in den Fünfzigern einen Sohn zeugen lässt und schließlich bei einer Gräfin in Berchtesgarden landet, die mittels Nazi-Ideologie, Anarchie und Drogen einen neuen Faschismus etablieren will, ist der Rezensent auch angesichts des "rudimentären Wortschatzes" versucht, dem Forscherteam um einen kanadischen Englischprofessor glauben zu schenken, das mittels Textanalysesoftware nachzuweisen versuchte, dass Christie in den letzten Lebensjahren mit Alzheimer zu kämpfen hatte.