Alberto Vazquez-Figueroa

Der Leguan

Roman
Cover: Der Leguan
Unionsverlag, Zürich 2003
ISBN 9783293003071
Gebunden, 288 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Im äußersten Süden der Galapagos-Inseln liegt eine einzelne kleine Insel, Hood oder "La Espanola" genannt. Ihre Anlegestelle heißt heute noch "Oberlus-Bucht" zur Erinnerung an einen Mann, der dort Ende des 18. Jahrhunderts gelebt hat und als "Der Leguan" bekannt war. Dieser Abenteuerroman beruht auf seiner Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2003

Sehr schade, meint ein leicht verärgerter Florian Borchmeyer: "Statt sich in jene schillernde Galerie von Inseltyrannen einzureihen, die mit Shakespeares Prospero ihren Anfang nimmt, sinkt die Figur des Oberlus in die Niederungen schlüpfriger Filmchen ab." Oberlus, erklärt der Rezensent, ist der titelgebende "Leguan", ein Mann von so monströser Hässlichkeit, dass selbst die Hafenhuren die Flucht ergreifen. Also setzt er sich, von Beruf Harpunier auf einem Walfänger, bei der nächsten Gelegenheit auf ein Eiland vor der Küste Ecuadors ab, um in der Folge Schiffe kentern zu lassen und die Überlebenden zu unterjochen - das ist Oberlus' "Illusion eines der Kirche und dem König trotzenden Reiches unumschränkter Herrschaft", sein Aufbegehren gegen verlogene christliche Moral. Das Ganze, informiert Borchmeyer, beruht auf einer wahren Geschichte, die sich Ende des 18. Jahrhunderts abgespielt hat - eine glänzende stoffliche Vorlage also, nur leider, findet er, grob ins Seitenaus geholzt vom Autor und seiner "schalen Männerphantasie". Denn irgendwann kommt die schöne Carmen und findet Gefallen an den Erniedrigungen des menschlichen Reptils. Und dann auch noch dieser "aufgeblasene, allwissende Erzähler" und seine "klischeehaft moderne Perspektive". Nein, danke!
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