Alex Wheatle

Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann

(Ab 14 Jahre)
Cover: Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann
Antje Kunstmann Verlag, München 2019
ISBN 9783956142864
Gebunden, 280 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Conny Lösch. Mo Baker ist fünfzehn und ziemlich wütend. Ständig streitet sie sich mit ihrer Mutter, die sich nur um ihre eigenen Probleme kümmert und jetzt auch noch diesen neuen Freund hat, den Mo einfach nur daneben findet. Lloyd ist für sie nur ein weiterer Kerl, der Frauen schlägt und ihr Geld verprasst. Der einzige Lichtblick in ihrem Leben ist Sam, ihr Kindheitsfreund, dem sie sich so nah fühlt wie keinem anderen Menschen auf der Welt und mit dem sie in den Sommerferien endlich was hatte. Doch Sam hat inzwischen eine Andere. Zum Glück halten ihre besten Freundinnen Elaine und Naomi zu ihr, egal was ist oder kommen mag. Selbst als die Situation mit Lloyd eskaliert und in Mo nur noch der Wunsch nach Rache brennt ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.09.2019

Rezensentin Verena Hoenig ist beeindruckt von diesem Jugendroman über das Mädchen Mo, das im armseligen Milieus von Crongton aufwächst. Die Mutter ist alleinerziehend, trinkt zu viel und bekommt nicht mit, dass ihr neuer Freund ein brutaler Schläger ist. Als er ihren Freund Sam schwer verletzt, sinnt Mo auf Rache und scheint dabei in kriminelle Kreise zu geraten. Hoenig erzählt nicht viel von der Handlung, aber sie lobt die "harte und direkte" Sprache das Autors, die ihr Einblick in ein ihr unbekanntes Milieu gibt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.08.2019

Rezensent Benno Hennig von Lange leidet bei der Lektüre von Alex Wheatles Jugendromanen mit den Kids aus Crongton mit und würde sie trotz all der Gewalt gern einen Tang lang durch ihre Stadt begleiten. Wheatle schaut keinen Moment lang weg, nicht wenn seine Heldin von ihrem Stiefvater misshandelt wird oder wenn ihr Freund vom selben Mann ins Koma geschlagen wird, er guckt aber auch hin ,wenn vernachlässigte Kinder zu Gangstern oder Rachetätern werden. Und trotzdem begegnet er seinen Figuren mit Zuneigung, Humor und Verständnis - wahrscheinlich, weil er sehr genau weiß, wovon er schreibt. Denn Wheatle erzählt in den drei Romanen über Mo, Lemar und McKay auch seine eigene Geschichte, erzählt der Rezensent, und zeigt dabei, wie Gewalt entsteht und sich fortpflanzt, und dass die Verantwortung dafür auch bei jener Gesellschaft liegt, die die Betroffenen sich selbst überlässt. Großes Lob auch an die hervorragende Übersetzung von Conny Lösch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.04.2019

Fridtjof Küchemann freut sich über einen neuen Band von Alex Wheatle, der nach einigen Monaten im Gefängnis und seiner Arbeit mit Jugendlichen in Schwierigkeiten überzeugend von Gewalt, Bandenkrieg und Sehnsucht nach Zugehörigkeit zu erzählen weiß, wie der Kritiker versichert. Einmal mehr begegnet Küchemann der aufsässigen fünfzehnjährigen Mo, die immer wieder mit dem neuen Freund ihrer Mutter aneinander gerät, es ihren Mitmenschen - und Lesern - allerdings auch nicht allzu leicht macht, sie zu mögen. Und doch gelingt es Wheatle seine Leser sofort in den Bann zu ziehen, fährt der Rezensent fort, der hier zunächst ein fesselndes Familiendrama um häusliche Gewalt liest, bald aber einer spannenden Story um Bandenkriminalität, Rache und Freundschaft folgt. Wie warmherzig Wheatle zwischenzeitlich von seinen Figuren zu erzählen vermag, hat den Kritiker beeindruckt. Nicht zuletzt lobt er die Übersetzung von Conny Lösch, die Wheatles treffenden Jugendsound gekonnt ins Deutsche übertragen hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.03.2019

Alex Wheatles Jugendbuch-Trilogie über sozialschwache Teenager in einem fiktiven Londoner Vorort schließt mit einem Band über drei Mädchen, die die Verhältnisse nicht wie ihre Mütter einfach hinnehmen wollen, erzählt Rezensentin Eva-Christina Meier. Ihr kriminelles Umfeld erschwere ihnen den sozialen Aufstieg und darüber hinaus schlagen sie sich mit den typischen Pubertätsproblemen herum. Auch wenn die Kritikerin hier sehr viele altbekannte Gangster-Klischees entdeckt hat, fand sie es großartig, wie Wheatle die innere Zerrissenheit und den Zorn der Mädchen dargestellt hat, vor allem in Kombination mit ihrer "verbalen Abgeklärtheit".