Anka Gronert (Hg.)

Frauen in der Ökonomie

Die Anfänge in Großbritannien
Cover: Frauen in der Ökonomie
Metropolis Verlag, Marburg 2001
ISBN 9783895183478
Kartoniert, 271 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Der Beitrag der Frauen zur Entwicklung der Nationalökonomie ist in Deutschland ein bislang noch weitgehend unbekanntes Thema. Wie in der Profession selber liegen die Anfänge dazu in England. Dieser Sammelband enthält Aufsätze aus England, den Vereinigten Staaten und Australien sowie erste Ergebnisse der Forschungsgruppe "Frauen in der Ökonomie" der Universität Osnabrück. Er dokumentiert anhand ausführlicher biografischer Porträts und Würdigungen des Schriftgutes, auf welche Weise der Beitrag zustande kam und worin er bestand. Dieser Art entsteht das Bild sehr engagierter Autorinnen, Forscherinnen und Dozentinnen im Rahmen der sozioökonomischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts in England.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.05.2002

Obwohl in den letzten Jahren der Beitrag der Frauen in den Wissenschaften zunehmende Würdigung erfahren hat, wurden in der Ökonomie "die Töchter des Adam Smith" noch stiefmütterlich behandelt, meint Rezensent Detmar Doering. Insofern schaffe der Band, der sich mit britischen Ökonominnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt, eine willkommene Abhilfe. Zunächst gibt Doering einen Überblick über die verschiedenen Beiträge des Bandes, die grob betrachtet zwei unterschiedliche Konstellationen aufzeigen: einerseits die Einzelforscherinnen, wie etwa die von den 'Großen' Ricardo und Malthus geschätzten Ökonominnen Jane Marcet und Harriet Martineau, die wissenschaftspopularisierend wirkten, aber nie angemessen gewürdigt wurden, und andererseits die Forscherehepaare, in denen der weibliche Beitrag vom männlichen anerkannt (Harriet Taylor Mill)oder aber verwischt wurde (Mary Paley Marshall). Doch obwohl Doering den Wunsch nach angemessener Würdigung berechtigt findet und den Band insgesamt "gelungen" nennt , missfällt ihm, dass Anka Gronert teilweise in "unkritische Apologetik" verfällt. Doch insgesamt bleibt das Urteil positiv. Der Band stellt einen "verdienstvollen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte" dar, meint Doering, der sich schon auf den angekündigten Folgeband über die deutschen Wissenschaftlerinnen freut.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2002

Anka Gronert, Leiterin der Forschungsgruppe "Frauen in der Ökonomie" an der Universität Osnabrück, hat einen Blick zurück auf die Geschichte der Ökonomie geworfen und Wissenschaftlerinnen und Zuträgerinnen der Wirtschaftswissenschaften in den Mittelpunkt gestellt, informiert Rezensentin Karen Horn. Der von Gronert herausgegebene Sammelband zeige deutlich, so die Rezensentin, dass Frauen zwar insbesondere in der Volkwirtschaftlehre in der Minderheit seien, aber einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der Entwicklung verschiedener Theorien hatten. So etwa Beatrice Potter (1858-1943), die wesentlich zur Institutionenökonomik beitrug, oder Harriet Taylor (1807-1858), die über zwanzig Jahre engen Kontakt zu John Stuart Mill pflegte und mit ihm in einer "intellektuell ausgewogenen" und "geistig produktiven" Verbindung stand, erklärt Horn, die mit dem Band offensichtlich zufrieden ist: Denn man erfahre nicht nur etwas über die Leistungen dieser Pionierinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, es erschließe sich nebenbei auch "in welchem Maße die Männerwelt daran Anteil hatte, ob sich das Talent der Frauen entfalten konnte."
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