Klappentext
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Neue, von der Autorin überarbeitete Fassung. Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 22.03.2023
Rezensent Christoph Vormweg gefallen vor allem die leisen Töne in Claire Keegans Roman, der in einer überarbeiteten Neuausgabe erschienen ist und in Irland spielt. Ein kleines Mädchen erzählt aus der Ich-Perspektive seinen Sommer auf dem Hof entfernter Verwandter, wo es staunend Nähe und Zuneigung von den Erwachsenen erfährt, einen Umgang, zu dem ihre Eltern nicht fähig sind. Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass dies auch damit zu tun hat, dass das Paar den eigenen Sohn bei einem Unfall verloren hat, berichtet der Rezensent. Die Beobachtungen des Mädchens gibt Keegan in einer "ganz eigenen poetischen Note" wieder, die neuen Gefühle, die es entdeckt, werden aus kindlicher Perspektive in all ihrer Ambivalenz geschildert, stellt Vormweg beeindruckt fest. Die Übersetzung von Hans-Christian Oeser gibt all das mit hohem Gespür für "metaphorische Sensibilitäten" wieder, lobt der Rezensent.
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