Klappentext
Auch wenn es heute nicht mehr vorstellbar ist: Noch vor 250 Jahren waren die Umrisse ganzer Kontinente unbekannt, selbst von europäischen Gewässern existierten keine genauen Karten. Der Grund? Nicht nur war die Kunst der Navigation nach den Gestirnen noch unvollkommen, vor allem war es ganz und gar unmöglich, an Bord eines Schiffes zuverlässig den Längengrad zu bestimmen. Erst ein neues Beobachtungsinstrument verlieh der neuzeitlichen Welt ihre Gestalt, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn: der Sextant. In einer Hommage an die Gestirnsnavigation erzählt David Barrie, wie und warum der Sextant erfunden wurde, wie lebenswichtig er für Seeleute war, die in wilden, unkartografierten Gewässern segelten, und welch zentrale Rolle er für die Geschichte der Forschungs- und Entdeckungsfahrten spielte.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.08.2015
Rezensent Henning Sietz holt weit aus, um schließlich doch noch ein paar Worte über David Barries Buch "Sextant" zu verlieren. Durchaus informativ scheint ihm diese Geschichte über die alte Kunst der Navigation auf hoher See: Der Kritiker liest bei dem Autor, Diplomaten und Segler Barrie nach, wie sich Handwerker, Mathematiker und Astronomen im 18. Jahrhundert einen Wettstreit um die Entwicklung der Messgeräte lieferten und erfährt, dass beide Verfahren der Zeitbestimmung - durch eine genaue Uhr und durch die Errechnung der Monddistanzen - aufeinander angewiesen waren. Allerdings hätte sich der Rezensent gewünscht, dass der Autor die Funktion des Sextanten als Machtmittel mehr beleuchtet hätte. Auch den Untertitel "Die Vermessung der Meere" findet Sietz unglücklich gewählt - ging es doch vielmehr um die Vermessung der Küstenlinien neu entdeckter Länder.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Die Welt, 15.08.2015
Vergesst GPS!, meint Ulli Kulke. Jedenfalls eine Lektüre lang sollten wir das tun, wenn David Barrie uns mitnimmt auf die großen Weltreisen der Neuzeit und zu den Anfängen der maritimen Navigation, rät Kulke. Zwar kommt ihm vieles bekannt vor in Barries Buch, doch die Freude am Entdecken vom Lehnsessel aus, lässt er sich nicht nehmen, auch dann nicht, wenn der Autor den Sextanten etwas unter Wert verkauft als Instrument der Sternenbeobachtung. Anekdoten- und lehrreich scheint dem Rezensenten das Buch allemal und unerhört romantisch in Zeiten von Navis und, ja, GPS.
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