Dietmar Mieth

Grenzenlose Selbstbestimmung

Der Wille und die Würde Sterbender
Cover: Grenzenlose Selbstbestimmung
Patmos Verlag, Düsseldorf 2008
ISBN 9783491713178
Gebunden, 116 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Die politische Diskussion um die gesetzliche Regelung der Patientenverfügung ist voll im Gange, die Entscheidung des Deutschen Bundestags steht an. Das Buch des renommierten Ethikers Dietmar Mieth thematisiert Grundfragen, die direkt oder indirekt mit der Patentenverfügung in Verbindung stehen, etwa die Grenzen der Selbstbestimmung des (sterbenden) Menschen, die Reichweite der Patientenverfügung und ihre Abgrenzung zur Sterbehilfe. Der Autor fragt auch, welche Rolle die Menschenwürde heute in der Moralbegründung spielt und reflektiert die christliche Sichtweise des Grundrechts auf Leben beziehungsweise das Tötungsverbot.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.03.2009

Einen wichtigen Beitrag zur Sterbehilfe-Diskussion hat der Moraltheologe Dietmar Mieth mit seinem Plädoyer gegen eine schrankenlose Liberalisierung der Euthanasie abgeliefert, findet Jean-Pierre Wils. Bedauernd stellt der Rezensent zunächst fest, dass Mieth die medizinische Modernisierung mit einer "Entfremdung des Todes" gleichsetze. Aber, ergänzt Wils dann, der Autor fährt nicht pauschal Kontra gegen eine Lockerung des Sterbehilfegesetzes, lediglich eine uneingeschränkte Selbstbestimmung hält er für falsch. Bei Extremfällen befindet Mieth also Ausnahmen für zulässig und in dieser Argumentation findet Wils das Buch besonders überzeugend. Recht gibt er dem Autor auch dann, wenn dieser befürchtet, dass die Möglichkeit zur Sterbehilfe andere Pflegemaßnahmen suspendieren könnte. Dieses Buch, ist sich der Rezensent sicher, wird Gegnern und Befürwortern einer Liberalisierung Anlass zum Nachdenken geben.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.07.2008

Dietmar Mieths Kritik des Selbstbestimmungsbegriffs, wie er in der aktuellen Sterbehilfediskussion gebraucht wird, hat Rezensent Michael Pawlik überzeugt. Er hebt hervor, dass der Tübinger Moraltheologe das Konzept der "Patientenautonomie" nicht von einer Position konkurrierender Wertvorstellungen angreift, sondern den Selbstbestimmungsgedanken selbst auseinandernimmt und die damit verbundene Praxis kritisch hinterfragt. So zeige er etwa auf, wie Selbstbestimmung abstrakt und kontextlos, medizinische und pflegerische Maßnahmen dagegen konkret konzipiert würden. Deutlich wird für Pawlik, dass die Selbstbestimmungsrhetorik sehr dem gesellschaftlichen Interesse einer Verbilligung des Sterbens entgegen kommt.
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