Elizabeth E. Wein

Code Name Verity

Roman
Cover: Code Name Verity
dtv, München 2024
ISBN 9783423765015
Gebunden, 464 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis. Wie weit gehst du, um deine beste Freundin zu retten? 11. Oktober 1943: Ein britisches Spionageflugzeug stürzt im von den Nazis besetzten Frankreich ab. Maddie, die Pilotin, und Verity, die mitfliegt, sind beste Freundinnen. Während Maddie entkommen und sich verstecken kann, wird Verity von der Gestapo entdeckt. Als Geheimagentin, die im feindlichen Gebiet gefasst wurde, erlebt sie den schlimmsten Albtraum eines Spions, denn ihre Verhörer stellen sie vor die Wahl: Entweder sie verrät freiwillig ihre Mission oder die Informationen werden grausam aus ihr herausgefoltert. Verity ist sicher, dass sie selbst nicht überleben wird. Doch wird sie ihre Geheimnisse preisgeben, um wenigstens Maddie zu retten?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 13.03.2024

Einen "aufrüttelnden Roman" hat Elizabeth E. Wein geschrieben, findet Rezensentin Kim Kindermann. Dieser ist im Oktober 1943 angesiedelt: Die Spionin Julie, die an die reale Spionin Noor Inayat Khan erinnert, gerät nach einem Absturz in die Hände der Nazis, wird gefoltert und gezwungen, ihr Leben aufzuschreiben, um wichtige Details preiszugeben, resümiert die Rezensentin. Dabei erzählt sie viel von ihrer Freundin Maddie, die gemeinsam mit Julie abgestürzt ist und aus nicht so privilegierten Haushalt stammt, weshalb diese sich hocharbeiten musste, erfahren wir. Die Kritikerin lobt die Ambivalenz und die "schwierigen Doppelrollen", die manche Figuren in diesem Buch innehaben und die Wein gut herausausarbeitet. Manche Stellen scheinen ihr dafür allzu "weitschweifig". Trotzdem: Die Kritikerin ist davon überzeugt, dass dieses Buch nicht nur ein gutes Bild der Nazi-Zeit vermittelt, sondern auch heute noch eine Warnung vor Rechtsextremen ist.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 23.02.2024

Vom reißerischen Titel dieses Jugendromans sollte man sich nicht in die Irre führen lassen, meint Rezensent Christoph Vormweg. Ja, eine der beiden Heldinnen ist tatsächlich britische Spionin im Zweiten Weltkrieg, mit dem Code Namen Verity. Und ja, ein Geständnis, in dem jene Verity "die Wahrheit und nichts als die Wahrheit" zu sprechen vorgibt, nimmt tatsächlich einen großen Teil dieser spannungsreichen Erzählung ein. Doch die Spannung generiert sich weniger aus wilder Action, denn aus der "existentiellen Grenzerfahrung" und den komplexen Emotionen, welche die beiden Heldinnen durchleben. Wein erzählt davon auf eindringliche Weise, wobei sie jeder ihrer Protagonistinnen eine jeweils eigene Stimme verleiht. Es ist ein überaus realistischer Roman, den Elizabeth Wein geschrieben hat, und ein wichtiger Roman, so Vormweg - über die Ausnahmesituation des Krieges, über Gefangenschaft, Folter, Tod und Verlust, vor allem aber über Freundschaft und zu was sie uns befähigt.