Horsley Sebastian

Dandy in der Unterwelt

Die unautorisierte Autobiografie. Roman
Cover: Dandy in der Unterwelt
Blumenbar Verlag, München 2009
ISBN 97839367384
Gebunden, 425 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Andreas Leopold Hofbauer. Sie erzählt vom Aufwachsen mit einer alkoholabhängigen Mutter und einem sexsüchtigen Vater und von der Suche nach Bedeutung und teuren Anzügen. Horsley, der sich bei seiner bisher spektakulärsten Aktion auf den Philippinen kreuzigen ließ, war Punk, Callboy, Börsenspekulant, Heroin- und Cracksüchtiger. Zu seinen Helden gehört neben Rimbaud und Johnny Rotten auch Marc Bolan, dessen letzte Platte den Titel "Dandy in the Underworld" trägt. Ein Buch über das Leben als Inszenierung und stilvolles Scheitern.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.10.2009

Eingenommen zeigt sich Rezensent Manuel Gogos für diese Autobiografie des Künstlers und Dandys Sebastian Horsley. Als Dandy heute noch originell zu sein und Aufmerksamkeit zu erregen, scheint ihm eine echte Herausforderung. Der Autor von "Dandy in der Unterwelt" hat diese in seinen Augen bestens gemeistert. Schonungslos und meist überaus kurzweilig führt Horsley für ihn vor, was es heißt, heute Dandy zu sein. Dass Horsley, der sich unter anderem kreuzigen lies und an der Börse eine Menge Geld machte, auch seine eigene Kolumnen, die in England Kultstatus haben, schamlos verwurstet, "um seine Impertinenz und Unverbesserlichkeit zu zelebrieren", wundert Gogos nicht. Bisweilen allerdings findet er die Ambition des Autors, mit jedem Satz "seinen Stich" zu machen, etwas anstrengend. Denn bei aller Liebe zum Dandytum und bei allen gelungenen Aphorismen des Autors: ein Oscar Wilde ist Horsley nach Ansicht von Gogos denn doch nicht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.07.2009

Jan Wiele weiß, wie er die notorischen Übertreibungen des Aktionskünstlers Sebastian Horsley zu nehmen hat. Als "großartige" Unterhaltung nämlich. Dass der Autor zwischen sich und seinem fiktionalen Dandy-Helden nicht unterscheidet, gehört laut Wiele zum Konzept. Ebenso die Prahlerei und die "plakative Selbsteinschreibung" in die Tradition der Dekadenz. Wenn Horsley sich für seinen Text bisweilen "schamlos" und ohne Quellenangaben bei Baudelaire oder Barbey D'Aurevilly bedient, wundert sich Wiele nicht groß. Lieber lehnt er sich zurück und genießt den skandalösen Weg des Helden in die Unterwelt mit viel Sinn fürs Groteske und mit Stil - nach Dandy-Art.
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