Jacob Grimm, Wilhelm Grimm

Kinder- und Hausmärchen

Die 'Kleine Ausgabe' von 1825
Cover: Kinder- und Hausmärchen
Haffmans Verlag, Zürich 2001
ISBN 9783251203475
Gebunden, 384 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Angeregt durch die von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegebene Sammlung mit Volksliedern "Des Knaben Wunderhorn", begannen die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm ab 1806 Volksmärchen zu sammeln, die bisher nur mündlich überliefert worden waren. Insgesamt trugen sie weit über 200 Märchen zusammen, die, auf drei Bände verteilt, 1812, 1815 und 1822 erschienen. Berühmt wurden die Kinder- & Hausmärchen aber erst durch die von den Brüdern zusammengestellte sogenannte "Kleine Ausgabe" mit den 50 schönsten Geschichten. Die Neuedition folgt wort- und zeichengetreu dieser heute raren, 1825 in Berlin erschienenen Erstausgabe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2001

Die Rezeptionsgeschichte der Grimmschen Märchen hat einen langen historischen Vorlauf, den Peter Rühmkorf in seiner sehr langen Besprechung über die Neuedition des Haffmans Verlags skizziert. Dem ist zu entnehmen, dass die Volksmärchen der Grimms gar nicht so volkstümlich sind, denn Wilhelm Grimm ließ seiner literarischen Begabung freien Lauf - zum Glück, meint der Rezensent. 1825 erschien die vorliegende Sammlung zum ersten Mal, nachdem allerdings, berichtet Rühmkorf, schon verschiedene Versionen veröffentlicht worden waren. 50 Paradestücke sind hier versammelt, bis auf die, die dem Motiv des Tierbräutigams frönen (etwa "Der Froschkönig"), hält Rühmkorf die Märchen allesamt für literarische Meisterstücke. Auch die Haffmans-Ausgabe erntet höchstes Lob - ein" Umschlag schön wie Gold gesponnenes Stroh" - schreibt der Rezensent verzückt. Rezensieren oder kritisieren lassen sich die Märchen nicht, meint Rühmkorf, daher betont er den sprachästhetischen Wert der Grimmschen Dichtkunst. Daran könnten noch Generationen von Kindern ihre Schreibfertigkeit trainieren. Den vielzitierten "edukatorischen Wert" sieht Rühmkorf für heutige Zeiten weniger gegeben, allenfalls dienten die Märchen einer Vorschule für Betrugs- und Täuschungskunst, Verblendungs- und Überlistungsmanöver. Insbesondere "Hänsel und Gretel" ist ein Meisterstück mit kriminalistischer Verve, schwärmt Rühmkorf.
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