Jacques Stéphen Alexis

Der Stern Wermut

Roman
Cover: Der Stern Wermut
Litradukt Literatureditionen, Trier 2021
ISBN 9783940435385
Kartoniert, 132 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Rike Bolte. Eglantine, die Heldin aus Alexis' Roman "Die Mulattin" hat ihrem früheren Leben als Prostituierte den Rücken gekehrt und sucht einen Neuanfang. Eine Bekannte rät ihr, in den Salzhandel einzusteigen. Gemeinsam mit ihr chartert sie einen Segler und macht sich auf den Weg zur Grande Saline. Die beiden Frauen geraten in ein apokalyptisches Unwetter. Die fragmentarische Fortsetzung von Jacques Stéphen Alexis' Roman "Die Mulattin" illustriert in ihrer eruptiven Expressivität Alexis' Konzept des wunderbaren Realismus. Sie wurde im Original erst 2017 aus dem Nachlass des Autors veröffentlicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.03.2022

Rezensentin Johanna Nuber bezeichnet Jacques Stephan Alexis' Romanfragment als "sursozialistische" Literatur, da der haitianische Autor darin "synästhetische Wahrnehmungexzesse" und eine dem magischen Realismus verpflichtete Bildlichkeit mit politischer Symbolik verbindet, wie sie erläutert. Die um 1960 entstandene Geschichte der Selbstermächtigung einer Prostituierten in Port-au-Prince, die in den Salzhandel einsteigen will, findet Nuber "ungestüm" selbst noch in der Übersetzung von Rike Bolte. Der Text ist für Nuber eine lesenswerte Wiederentdeckung und eine Bereicherung der postkolonialen Literatur.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 07.12.2021

Als geborgenes Juwel feiert Rezensent Cornelius Wüllenkemper diesen unvollendent Roman des haitianischen Schriftstellers Jacques Stéphen Alexis, der bei seiner Rückkehr aus dem französischen Exil von Milizen des Diktators François Duvalier ermordet wurde, den berüchtigten Tonton macoutes. Bei Alexis sei alles "Farbe, Wunder, Zeichen" erklärt Wüllenkemper, der sich in dieser Geschichte um die Prostituierte Églantine einer wahren Bilderflut ausgesetzt sah. Mit Eglantine bricht er per Schiff auf zu den Salzquellen im Norden des Landes, lauscht dem "Gesang der Takelage" und dem "tragischen Gelächter der Vögel". Die Übersetzung eines solchen Romans ist nicht leicht, der Rezensent bemerkt Verfremdungen und Auslassungen, sieht sie am Ende aber gerechtfertig, da sie dem Strom des Textes gerecht werde.
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