Jörg Fisch

Europa zwischen Wachstum und Gleichheit 1850-1914

Cover: Europa zwischen Wachstum und Gleichheit 1850-1914
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002
ISBN 9783825222901
Kartoniert, 504 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Peter Blickle. Mit 19 Karten und 2 graphischen Darstellungen. Umfangreiches, mehrbändiges Geschichtswerk - Europa auf dem Höhepunkt seiner Macht. 1848 - 1918: Europa beherrscht die Welt politisch, militärisch, wirtschaftlich und geistig. Doch die Weltherrschaft Europas trägt den Keim der Selbstzerstörung bereits in sich, denn der Kontinent stellte in hohem Maße ein in sich rivalisierendes Gebilde dar. Die vergleichende Ländergeschichte, die auch die mittleren und kleineren Staaten berücksichtigt, trägt dem Rechnung. So entsteht eine Darstellung, die sowohl den gemeinsamen Grundzügen als auch der Vielgestaltigkeit und Widersprüchlichkeit der Geschichte des Kontinents gerecht wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.02.2003

Ein Handbuch ist ein Handbuch und empfiehlt sich nicht als Ferienlektüre, stellt H.D. Kittsteiner klar. Band 8 der Geschichte Europas sei dafür ein gut handhabbares Handbuch, ein Arbeitsbuch eben. Inhaltlich hat Kittsteiner wenig auszusetzen: der Band setzt bereits 1848 mit der Revolution ein, arbeitet die zunehmende Demokratisierung und das industrielle Wachstum heraus und verficht die These, dass Europa Opfer seiner eigenen Kriegstechnik wurde. Auf diesen Rundumschlag folgt der Länderüberblick, beginnend mit den großen europäischen Mächten. Dass Italien dabei nicht zu den großen Nationen zählt, findet der Rezensent nachvollziehbar, wenn auch ab 1870/71 nicht mehr ganz korrekt. Schwierig wird es für ihn im Fall Polens, das im 19. Jahrhundert in dem Sinne kein "souveräner Staat" war und insofern überhaupt keine Behandlung erfährt, obwohl es kulturell und politisch eng mit Europa verflochten war. Ein Fall, der nicht in das vorgegebene Raster dieses Handbuchs passt und von Autoren- beziehungsweise Herausgeberseite nicht befriedigend gelöst wurde, kritisiert Kittsteiner. Ansonsten möchte er das Handbuch uneingeschränkt empfehlen, zumal es einen Überblick über die Standardwerke und wichtigsten Kontroversen biete.