Jon Bauer

Steine im Bauch

Roman
Cover: Steine im Bauch
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2014
ISBN 9783462046526
Gebunden, 368 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Der 28-jährige Ich-Erzähler kehrt in das Haus seiner Kindheit zurück, weil seine Mutter schwer erkrankt ist. Als kleiner Junge litt er darunter, dass die Pflegejungen, die die Mutter aufnahm, immer den Vorzug bekamen und sie seine hilflosen Schreie nach Liebe miss-verstand oder ignorierte. Der Pflegejunge Robert brachte schließlich das Fass zum Überlaufen - mit Folgen, die noch in der Gegenwart sichtbar sind. Weder Mutter noch Sohn haben jemals wieder über die Ereignisse gesprochen, und nun, da sich die Machtverhältnisse aufgrund der Krankheit der Mutter umkehren, nimmt der Sohn auf subtile Weise Rache.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2015

Ein wenig zu sehr strapaziert Jon Bauer das zentrale Motiv seines Romans "Steine im Bauch", findet Angela Schader. Der Transformer, der sich ganz einfach "vom Roboter zum Monster" umbauen lässt, präfiguriert den Konflikt des Ich-Erzählers, der schon als Kind "auf der Schwelle wirklicher Schuldhaftigkeit" steht, wenn er die Pflegekinder triezt, die seine Mutter immer wieder in die Familie holt, fasst die Rezensentin zusammen. Es bleibt im Kindes- wie im Mannesalter des Protagonisten unklar, ob er gegen eine faktische oder eine eingebildete Vernachlässigung ankämpft und welchen Anteil diese an seinem augenscheinlichen Sadismus hat - oder ob der Sadismus zuerst da war, als vorverantwortliche Veranlagung, so Schader, die den Roman am besten an jenen Stellen findet, wo diese Fragen unbeantwortet in der Schwebe gehalten werden, was Bauer immer wieder gelinge.