Jonathan B. Losos

Von der Savanne aufs Sofa

Eine Evolutionsgeschichte der Katze
Cover: Von der Savanne aufs Sofa
Carl Hanser Verlag, München 2023
ISBN 9783446277632
Gebunden, 384 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Ihre Fans wird es nicht überraschen: Die Katze zählt nicht nur zu den beliebtesten Haustieren- sie hat sich seit ihren Ursprüngen in Afrika auch zu einer der erfolgreichsten Spezies auf dem Planeten entwickelt. Jonathan B. Losos, vielfach ausgezeichneter Evolutionsbiologe und begeisterter Katzenbesitzer, erläutert unterhaltsam, was die Wissenschaft über Herkunft und Verhalten der Hauskatze weiß. Neben Genomforschung, GPS-Tracking und forensischer Archäologie stützt er sich dabei auch auf Beobachtungen aus dem eigenen Alltag.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2023

Als außergewöhnliche weihnachtliche Lektüre- und Geschenkidee empfiehlt Rezensent Jörg Albrecht Jonathan B. Losos' Buch über die Evolutionsgeschichte der Katze. Zwar handle es sich beim Autor um einen amerikanischen Evolutionsbiologen, aber "letztgültige" wissenschaftliche Antworten solle man trotzdem nicht erwarten, so Albrecht - denn so einfach sei die Rekonstruktion der Geschichte der Katze gar nicht. Unter den weniger vorhandenen Fossilien sei aber immerhin die wuchtige Säbelzahnkatze Smilodon fatalis, die kurz vor dem Holozän ausstarb, wie Albrecht erleichtert liest. Auch über die Katzenanbetung im alten Ägypten, wo diese zu tausenden extra gezüchtet und dann geopfert wurden, erfährt der Kritiker Interessantes. Gänzlich domestiziert sei das Tier aber, anders als seine steile "Karriere" als Haustier vermuten lasse, nie geworden, wie Albrecht bei Losos liest, sondern am Ende des Tages ein wilder Alleingänger. Ob die Zukunft der Katze sich mehr einer Zähmung oder einer Rückkehr zum wilden Raubtier annähern wird - Züchtungen gebe es in beide Richtungen -, sei aktuell noch offen, hält Albrecht abschließend fest. Er scheint gut unterhalten von Losos' Darstellung.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.11.2023

Viel Spannendes über Katzen, ihre Sprache und ihre Wildheit, lernt Rezensentin Birgit Schmid aus dem Buch des Evolutionsbiologen Jonathan B. Losos. Schmid zeichnet mit Losos die kulturgeschichtliche Entwicklung des Verhältnisses von Mensch und Katze nach. Verblüffend dabei: Eigentlich haben sich Katzen evolutionsbiologisch gar nicht sehr gewandelt, findet Losos heraus. Im Gegensatz zu Hunden, die mit ihren Vorfahren, den Wölfen, nicht mehr viel gemein haben, hat sich die DNA von Katzen nicht signifikant verändert, erklärt Schmid. Und das nach einer mehrtausendjährigen Domestizierungsgeschichte, staunt die Kritikerin. Die heutige Katze sei immer noch fast wie die Wildkatze, die damals von den Menschen als Mäusefänger in den Häusern geduldet wurde. Weil man "freundlichere Katzen" bevorzugte, entwickelte sich die Spezies der Hauskatze. Und wenn eine Katze gar den Schwanz aufstellt, bedeutet dies, man wurde "ehrenhalber zur Katze ernannt". Mit viel Humor schreibe Losos über seine Lieblingstiere, so merke er an, dass es ganz gut sei, dass Katzenrassen sich nicht so leicht züchten ließen wie Hunde - denn würde man Katzen so groß züchten wie Doggen, würden sie ihre Besitzer womöglich auffressen. Auf manche Antworten findet auch Losos keine Antwort, was Schmid ganz gut findet, schließlich mögen wir an Katzen auch ihre Geheimnisse.