Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945

2 Bände. Überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe
Cover: Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945
Nymphenburger Verlagsbuchhandlung, München 2003
ISBN 9783485009898
Gebunden, 1400 Seiten, 178,00 EUR

Klappentext

Begründet von Hermann Kunisch. Herausgegeben von Thomas Kraft. Seit seinem ersten Erscheinen 1967 gilt das Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur als Standard-Nachschlagewerk für alle Fragen der zeitgenössischen Literatur: 820 Artikel bieten einen umfassenden Überblick über die Literatur des deutschen Sprachraums, über 600 Beiträge wurden neu verfasst die weitergeführten gründlich aktualisiert und überarbeitet, jeder Beitrag beschreibt Leben und Werk eines Autors mit einem vollständigen Werkverzeichnis.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.05.2004

Hans-Albrecht Koch war fleißig und hat sich die Vorausgabe des überarbeiteten "Lexikons der deutschsprachigen Literatur" von 1997 neben die völlig überarbeitete Ausgabe von 2003 gelegt: sein Urteil fällt zugunsten der jüngsten Edition aus. Zunächst ist Koch aufgefallen, dass nicht nur Artikel aktualisiert, sondern zahlreiche ältere Artikel zugunsten von Neueinträgen gestrichen oder gestrafft wurden; im Vergleich zur vorigen Ausgabe gebe es nun 818 statt 749 Einträge. Auch das Auswahlprinzip wurde verändert: Trivial- und Kabarettautoren wurden ersatzlos gestrichen, stattdessen werden nun auch Hörspielautoren und Essayisten gewürdigt. Bedauerlich findet Koch allerdings, dass die Herausgeber auf die Personalbibliografen gänzlich Verzicht geübt haben: ein paar Hinweise auf die wichtigste Sekundärliteratur würden dem Leser den Griff zu einem anderen Lexikon ersparen, moniert Koch. Dafür, hält er dagegen, sind die Artikel insgesamt länger ausgefallen als früher und im allgemeinen, lobt er, gut lesbar. Nur eine Minderheit der Verfasser stamme aus dem universitären Bereich, so Koch, die meisten seien professionelle Literaturkritiker, was die Lesbarkeit ihrer Beiträge wesentlich erhöhe. Befriedigend findet er auch, dass dieses Mal die Artikel namentlich gekennzeichnet wurden.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2004

Da gibt es nichts zu diskutieren, scheint uns der "rbl" zeichnende Rezensent sagen zu wollen: Dieses Werk war seit seinem ersten Erscheinen 1965 unentbehrlich, und das ist es auch in der von Thomas Kraft überarbeiteten neuen Version. Ein Großteil der Autorenporträts sei neu verfasst worden, alles andere überarbeitet. Der Gegenwartsbegriff werde neuerdings enger als zuvor gefasst, wodurch einige Autoren, die auch schon vor 1945 veröffentlicht wurden, in den Hintergrund treten, während viele junge Autoren aufgenommen worden seien. Der Rezensent bemängelt zwar, dass einige wichtige Angaben fehlen, ist aber dennoch der Ansicht, dass Zuverlässigkeit und Fülle dieses Lexikons "seine Unentbehrlichkeit wieder auf Jahre hinaus garantieren" werden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.01.2004

Recht zufrieden zeigt sich Rezensent Gerrit Bartels mit dem "Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur", das nun in einer von Thomas Kraft überarbeiteten Fassung vorliegt. Aufgenommen sind jetzt auch junge oder bislang nur mit wenigen Werken hervorgetretene Autoren und Autorinnen wie Marcus Braun oder Elke Naters, Christian Kracht oder Daniel Kehlmann, Juli Zeh oder Frank Schulz, berichtet Bartels. Dass ein gerichtliches Verbot wie für Maxim Billers Roman "Esra" nur angedeutet oder wie im Fall von Alban Nikolai Herbsts "Meere" nicht mal erwähnt wird, findet er nicht weiter schlimm - schließlich habe auch ein Gegenwartsliteraturlexikon seinen Redaktionsschluss. Für wichtiger erachtet Bartels ohnehin die "sorgfältige Auswahl" und "sympathisierende Vorstellung" der Autoren und ihrer Bücher durch Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker. Und die stimmt im vorliegenden Fall, auch wenn es für Bartels bisweilen ein wenig kritischer zugehen dürfte. Wobei er einräumt: "ein Lexikon ist kein Rezensionsblatt". Das Resümee des Rezensenten: "Fast alles bestens also, nicht tadellöser, aber zumindest sehr ordentlich."