Manuela Lenzen

Der elektronische Spiegel

Menschliches Denken und künstliche Intelligenz
Cover: Der elektronische Spiegel
C.H. Beck Verlag, München 2023
ISBN 9783406792083
Kartoniert, 270 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

"Der elektronische Spiegel" handelt von dem Abenteuer, Intelligenz zu verstehen, indem man sie nachbaut. Die Wissenschaftsjournalistin Manuela Lenzen nimmt uns mit auf einen Streifzug durch das dynamische Forschungsfeld zwischen Psychologie, Neurowissenschaften, Biologie, Philosophie und KI-Forschung. Künstliche Intelligenz ist noch lange nicht so klug wie wir. Aber gerade deshalb kann sie uns Aufschluss darüber geben, wie Intelligenz wirklich funktioniert und wer wir sind. Während Künstliche Intelligenz landauf, landab diskutiert wird, ist kaum bekannt, dass die klugen Maschinen nie nur dazu da waren, uns langweilige oder gefährliche Arbeit abzunehmen. Sie waren von Beginn an Hypothesen über das Funktionieren des Geistes, elektronische Spiegel, in deren Zerrbild der Mensch nur umso besser erkennen kann, was Intelligenz ausmacht und was ganz offensichtlich nicht. Am Beginn der Künstliche-Intelligenz-Forschung stand die Vorstellung, man müsse das menschliche Denken nur genau genug beschreiben, um intelligente Maschinen bauen zu können. 70 Jahre später hat sich Ernüchterung eingestellt: Die größten Herausforderungen bestehen nicht darin, im Schach zu gewinnen oder in Gedanken geometrische Figuren zu drehen, sondern in so etwas schwer Greifbarem wie Flexibilität, Kreativität und gesundem Menschenverstand; darin, eine Situation zu verstehen und angemessen zu reagieren. Warum die intelligent genannten Algorithmen immer noch Probleme haben Was macht die natürliche Intelligenz aus?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.06.2023

Die Rationalität, mit der sich die Wissenschaftsjournalistin Manuela Lenzen in ihrem Buch des Themas "Künstliche Intelligenz" annimmt, empfindet Rezensent Joachim Bauer als wohltuend. Der herrschenden Hysterie setzt die Autorin eine unaufgeregte Analyse von künstlicher und menschlicher Intelligenz entgegen, so der Kritiker, in der sie überzeugend darlegt, warum der Mensch keine Angst vor einer Art geheimem Bewusstsein der KIs haben muss. Keinesfalls negiert die Autorin deren beeindruckendes Potential, aber sie zeigt, dass ihr Funktionieren auf einem rein "mathematisch-statistischen Vorgehen" beruht, den inhaltlichen Sinn können die Computer nicht verstehen, erläutert der Kritiker. Er schätzt den "feinen Humor" der Autorin und ihr kluges Plädoyer für eine weitgefasstere Definition von Intelligenz.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 03.06.2023

Nicht nur über künstliche Intelligenz liest Kritikerin Vera Linß eine Menge bei Manuela Lenzen, ihres Zeichens Wissenschaftsjournalistin: Vor allem kann sie durch die ansprechenden und gut informierten Darstellungen der Autorin vieles darüber lernen, wie eigentlich die menschlichen Verstandestätigkeiten funktionieren. Dass die Annahmen darüber, was eigentlich Intelligenz ist, und dass Menschen immer auch die Welt um sich herum brauchen, um denken zu können, kann sie dabei ebenso entdecken wie die Erkenntnis, dass die Zukunft der künstlichen Intelligenz entscheidend davon abhängt, was wir von ihr wollen und was wir gesellschaftlich aushandeln. Ein Ein- und Ausblick, den Linß ob seiner Informiertheit und seines ansprechenden Stils gerne weiterempfiehlt.