Michael Schulte

Wo immer ich bin, ist nirgendwo

Hobos und Tramps in Amerika
Cover:  Wo immer ich bin, ist nirgendwo
Oesch Verlag, Zürich 2005
ISBN 9783035020120
Gebunden, 224 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Die Figur des Tramps hat Charlie Chaplin weltberühmt gemacht - obwohl er viel öfter Hobos darstellte. Letztere waren Wanderarbeiter, während der Tramp bettelte und stahl. Fortbewegt haben sie sich als schwarze Passagiere in Güterzügen. Zwischen 1865 und 1940 waren sie millionenfach unterwegs und entwickelten eine selbständige Kultur mit eigener Musik und Literatur. Es gab sogar Hobo Colleges, vor allem in Chicago, wo sie sich kostenlos fortbilden konnten. Der Gründer dieser Colleges war Dr. Ben Reitmann, Armenarzt und selbst überzeugter Hobo und überdies lange Zeit Liebhaber und PR-Manager von Emma Goldmann, der "Königin der Anarchie". Als Hobos oder Tramps hatten viele Prominente angefangen, wie Clark Gable, Eugene O'Neil, Jack London, Woody Guthrie usw. Den traurigen Höhepunkt erreichte die Hobo-Bewegung während der Depression in den dreißiger Jahren; später fand sie durch die Beatgeneration einen romantisierenden Nachklang.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.09.2005

Spannend findet Nico Bleutge diese anekdotenreiche Einführung die Welt der amerikanischer Landstreicher, die Hobos und Tramps auf jeden Fall - auch wenn der Autor mit einigen Erklärungsansätzen, die einen großen Auf- und Überblick auf das Thema versuchen ,nach Meinung des Rezensenten gehörig daneben liegt und seinen eigentlich historischen Ansatz damit fast kaputt macht. Doch im Detail erscheint ihm das Buch ungleich überzeugender, bilderreich und anregend. Als seine Stärke schildert Bleutge die Anekdote, verpackt in einen ironischen Ton, der nur selten etwas zu abgeklärt wirke. Bleutge begrüßt diesen Einblick in eine Welt, die gerne romantisiert wurde und die heute fast vergessen ist.
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