Michal Hvorecky

Tod auf der Donau

Roman
Cover: Tod auf der Donau
Tropen Verlag, Stuttgart 2012
ISBN 9783608501155
Gebunden, 272 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Slowakischen von Michael Stavaric. Eigentlich ist Martin Roy Übersetzer. Eigentlich. Denn dazu kommt er nicht als Reiseleiter einer Donau-Kreuzfahrt, in deren Verlauf so gut wie alles schiefgeht. Michal Hvorecky verknüpft in seinem grotesken Ship-Movie die Geschichte Mitteleuropas mit persönlichen Schicksalen (und seinen eigenen Erlebnissen als Reisebegleiter). Dabei zeichnet er das Bild einer Generation, die wie Nomaden durch die Länder zieht, auf der Suche nach dem besten Job, der Erfüllung im Leben und so etwas wie Heimat. "Tod auf der Donau" ist deshalb vieles auf einmal: Abenteuerroman, Liebesgeschichte und Satire auf die Auswüchse des Tourismus. Und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an die Donau.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.07.2012

Die Bedingungen eines Stipendiums zu erfüllen sollte auf gar keinen Fall zur Leitlinie für einen Roman werden. Logisch eigentlich. Dennoch stößt Katharina Granzin in Michal Hvoreckys erfolgreich für das Grenzgänger-Stipendium eingereichtem Buch auf eben solche Bausteinliteratur. Ein bisschen Crime, ein bisschen Sex, ein wenig Donaugeschichte als Reiseführerwissen - fertig ist die Laube. Laut Granzin geht der Plan nur leider nicht auf. Die Donaukreuzfahrt, die der Autor als Rahmenhandlung wählt, plätschert so dahin, Hvoreckys Zeichnung amerikanischer Touristen findet Granzin beinahe rassistisch, die Handlung, schimpft sie, strotzt vor Redundanzen. Kein Buch für Granzin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.07.2012

Ein bisschen zu viel des Guten hat der aus Bratislava stammende Autor Michal Hvorecky dem armen Rezensenten da zugemutet. Eine Kulturgeschichte der Donau, ein Doppelmordkrimi, eine Romanze auf See, das Soziogramm einer Donaudampferbesatzung samt sämtlicher Passagiere - eins davon hätte Jonathan Schaake schon ausgereicht als Sommerlektüre. Dass der Autor in seinem dritten Roman allzu ambitioniert auftritt, lässt seine eigentlich beachtliche Rechercheleistung (als Schiffsmäuschen) für Schaake ein bisschen verblassen. Gut nur, meint er, dass Hvorecky leicht und satirisch zu schreiben vermag und Sinn fürs Groteske am Reisen in Doppelkabine mit Bullauge mitbringt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.06.2012

Diesem Roman hätte Ulrich Baron einen (besseren) Lektor gewünscht. Der hätte allerdings viel zu tun gehabt, wenn wir Barons Mängelliste betrachten: Da wäre vor allem die Unfähigkeit des jungen Autors Michal Hvorecky, sich für ein Genre zu entscheiden. Ist es ein Reiseführer, eine Satire, eine Liebes- oder doch eine Kriminalgeschichte, die der Held, ein nebenberuflich reiseführender Übersetzer mit Poirot-Qualitäten, auf einem Donaudampfer voll mit amerikanischen Touristen erlebt? Keins von alledem, meint Baron. Weder zwei Leichen noch die vom Autor aneinandergereihten (kultur)historischen Wissensschätze noch die 120 grotesken amerikanischen Senioren konnten ihn überzeugen. Der pathetische Erzählduktus und jede Menge sachliche Fehler machen Baron die Lektüre schließlich zum Ärgernis.
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