Mila Haugova

Sandatlas

Gedichte - Slowakisch/Deutsch
Cover: Sandatlas
Edition Korrespondenzen, Wien 2001
ISBN 9783902113030
Gebunden, 176 Seiten, 20,81 EUR

Klappentext

Übersetzt von Angela Repka. Mila Haugová ist eine Dichterin der kathartischen Offenheit von Texten. In ihrem neuen, zweisprachigen Gedichtband "Sandatlas" spannt sie Sprache zwischen dem wortlosen Dasein und dem unbegreifbaren menschlichen Inneren aus. . Fragmentierte, verdichtete Bilder von Trakl, Celan, Bachmann oder Pilinzky aufnehmend, erweitert Mila Haugová die Räume ihrer Gedichte um fruchtbares Hinterland...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.11.2001

Ilma Rakusa begrüßt das Engagement des Wiener Edition Korrespondenzen nicht nur um Literatur jenseits des Mainstream, sondern insbesondere um die Lyrik aus Ostmitteleuropa, und sie bespricht drei Lyrikbände, die ihr alle sehr gefallen haben.
1. Mila Haugová: Sandatlas
Die Rezensentin ist äußerst angetan von dem zweisprachigen Gedichtband der slowakischen Lyrikerin und Übersetzerin. Sie ist von den "hochreflektierten, anspielungsreichen, minutiös komponierten" Gedichten beeindruckt, wobei sie neben aller Abstraktheit, die der "Spracharbeit" eignet, auch Sinnlich-Erotisches gefunden hat. Allerdings sieht sie die Gefahr, dass Haugová es mit der Metaphernfülle und den Anspielungen etwas übertreibt, denn manchmal nimmt sie sich nach Ansicht der Rezensentin einfach "zu viel vor".
2. Petr Borkovec: Feldarbeit.
Bei diesem tschechischen Lyriker ist der Rezensentin vor allem die "Lakonie" aufgefallen, die den Tonfall der Gedichte bestimmt. Sie lobt die "kunstvoll gereimten" Verse und sieht sich an Chodassewitsch und Brodsky erinnert. Die Texte seien "Stilleben, prekäre Momentaufnahmen", in denen sich die Innen- und die Außenwelt verbinden, so die Rezensentin angetan.
3. Marusa Krese: Selbst das Testament ging verloren.
Auch der Band mit 54 Gedichten der slowenischen Lyrikerin, die seit langem in Berlin lebt, findet Gefallen bei Rakusa. Für sie lesen sich die Gedichte, die hauptsächlich um "Krieg, Zerstörung, Wahnsinn" kreisen, wie ein "verhaltener Klagegesang". Überhaupt streicht die Rezensentin das Liedhafte im Sprachrhythmus Kreses heraus, in der sich das lyrische Ich, völlig "unsentimental", wie Rakusa betont, ausspricht.