Norbert Walter

Marktwirtschaft, Ethik und Moral

Wie Werte das Vertrauen in die Ökonomie stärken
Cover: Marktwirtschaft, Ethik und Moral
Berlin University Press, Berlin 2009
ISBN 9783940432599
Gebunden, 90 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

An den internationalen Finanzmärkten nahm die Krise der Weltwirtschaft ihren Anfang. Sie zeigt, wie wichtig Vertrauen für Märkte und deren Funktionieren ist - insbesondere für die hochkomplexen modernen Finanzmärkte. Der Markt braucht einen guten Ordnungsrahmen und er braucht Moral. Doch ist bei seinen Akteuren und seinen Institutionen Versagen festzustellen. Gute rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere eine freiheitliche Eigentumsordnung - mit Haftungsverpflichtungen und effizienten Regeln für den Wettbewerb - sind die Leitplanken für wirtschaftliches Handeln. Damit die marktwirtschaftliche Arbeitsteilung friktionsfrei erfolgt, bedarf es aber mehr: Das Verhalten aller Akteure muss transparent und verlässlich sein und diese Verlässlichkeit muss geglaubt werden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.03.2010

Nicht erwärmen kann sich Rezensent Rudolf Walther für Norbert Walters Buch "Marktwirtschaft, Ethik, Moral", das vier Vorträge des Chefökonomen der Deutschen Bank aus den letzten sieben Jahren versammelt. Immerhin attestiert er dem Autor Mut, diese Texte in Zeiten der Weltwirtschaftskrise wieder abdrucken zu lassen. Sie führen für ihn nämlich vor Augen, wie falsch Walter mit seinen Analysen über funktionsfähige Kapitalmärkte, leistungsgerechte Entlohnung und das angebliche Verantwortungsbewusstsein von Bankern und Managern lag. Die Ausführungen über die Grundlagen wirtschaftlichen Handelns - Werte, Tugenden und Religion - hält er für "subjektiv sicher ehrlich gemeint", im Blick auf die wirtschaftlichen Realitäten erscheinen sie dem Rezensenten aber wenig überzeugend.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2009

Norbert Walter bleibt "Antworten schuldig", befindet Marc Beise nach der Lektüre von Norbert Walters Analyse zur Gegenwart und Zukunft der Wirtschaft. Allerdings sei er so ziemlich der einzige, der diesen Herbst zur Wirtschaftskrise schreibt. Den Chefsvolkswirt der Deutschen Bank hält Beise für eine allgegenwärtige Reizfigur mit ausgezeichneten Prognosefähigkeiten. Als entsprechend direkt und realistisch liest er denn auch zunächst die Einschätzungen Walters und stimmt ihm zu, dass es zur Zeit vor allem an ethischen Grundsätzen in der Marktwirtschaft fehlt. Das man dort Ethik braucht, hat allerdings schon Adam Smith doziert und das wesentlich weitgreifender, weiß Beise. Dass Walter nur rechtliche Neuregelungen fordert, dürfte Systemkritikern nicht genügen, resümiert er schließlich und wünscht sich für zukünftige Sachbücher zum Thema mehr praktische Vorschläge, wie beispielsweise die Zerschlagung oder Kontrolle der Deutschen Bank.
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