Patricia Cornwell

Das letzte Revier

Ein Kay-Scarpetta-Roman
Cover: Das letzte Revier
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783455010237
Gebunden, 477 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Anette Grube. Schnee und Kälte versprechen weiße Weihnachten in Richmond. Doch Kay Scarpetta hat andere Sorgen. Erst vor wenigen Stunden dem Serienmörder Jean Baptiste Chandonne entkommen, sieht sich die engagierte Gerichtsmedizinerin von Virginia auf einmal selbst unter Mordverdacht. In der Allianz ihrer Gegner spielt, neben den altvertrauten Neidern, pikanterweise eine kürzliche Bekanntschaft aus Paris eine Rolle: Interpol-Agent Jay Telly. Kein zweites Mal wird Scarpetta dem Charme des aalglatten Power-Players erliegen...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.05.2003

Kolja Mensing macht einen neuen Trend aus in der Krimiliteratur: "medical thriller". Hauptrolle spielt hier in der Regel ein Gerichtsmediziner. Begründet habe dieses Genre Patricia Cornwell mit ihrer Chefpathologin Kay Scarpetta, die in "Das letzte Revier" jetzt schon ihrem elften Fall nachgeht. Mensing sieht eine enge Verwandtschaft mit den Sherlock Holmes-Romanen. Auch dort komme es eher auf Deduktion als auf Intuition an. Vor allem ist der medical thriller jedoch eine Abkehr von den Psychothrillern der achtziger und neunziger Jahre, die gern ins Herz der Bestie, am liebsten eines Serienkillers schauten. Cornwell und ihre Kolleginnen wie Iris Johansen, Kathy Reich und Krystyna Kuhn interessieren sich dagegen mehr für die Opfer: "Wenn der Pathologe nicht vor Gericht auftritt, dann ist in gewissem Sinn auch die Leiche nicht anwesend, und die Geschworenen sind nicht gezwungen, sich das Opfer einer Gewalttat und seine Qualen vorzustellen", zitiert Mensing die Pathologin Kay Scarpetta. Unseren Rezensenten überzeugt das nicht. Er wittert hier "die Ambivalenz einer zutiefst wissenschaftsgläubigen und säkularisierten Gesellschaft wider, die den Tod zwar entzaubert hat, ihn aber trotzdem fürchtet".
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