Peter Henisch

Großes Finale für Novak

Roman
Cover: Großes Finale für Novak
Residenz Verlag, Salzburg 2011
ISBN 9783701715473
Gebunden, 240 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück. Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.12.2011

Mit Sympathie, wenn auch nicht ganz ohne Einschränkungen empfiehlt der hier rezensierende Autor Jan Koneffke diesen Roman zur Lektüre. Was ihm gefällt, ist die Hauptfigur, ein biederer Postbeamter,der durch eine Operation und die Liebe zu einer indonesischen Krankenschwester ganz aus der so geraden wie tristen Bahn seines Lebens geworfen wird. Seine bisherige Ehehölle ist für ihn kaum noch zu ertragen, statt dessen hört er Oper. Was dem Rezensenten weniger gefällt, ist die Gegenfigur der Gattin, eine wahren Megäre und Spießerin, deren Porträt Henisch laut Novak bei weitem nicht so differenziert gerät. Am Ende gibt es dann aber doch wieder glänzende Passagen, und das ganze endet als Moritat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2011

Aus Peter Henischs neuem Roman "Großes Finale für Novak" ließe sich auch ein ausgezeichnetes Libretto machen, glaubt Rezensentin Beate Tröger. Nicht nur, weil diese Hommage an die Oper ohnehin nach Pauken- und Streicherklängen verlange, sondern auch, da das boshafte Hin und Her zwischen der Friseurin Herta und dem Postangestellten Franz perfekt mit schrillem Sopran und tiefem Bass unterlegt werden könnte, so Tröger. Gewohnt tiefsinnig und mit scharfem Blick für die psychische Verfassung seiner Figuren zeichne Henisch diese tragikomische Geschichte um das Ende einer dreißigjährigen Ehe, in der sich der Mann in eine indonesische Krankenschwester und deren Begeisterung für die Oper verliebt und seine dementsprechend hysterisch reagierende Ehefrau verlassen will. Dabei erzähle Henisch klangvoll, aber ganz ohne Pathos, lobt die "verzauberte" Kritikerin.
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