Richard Sennett

Die offene Stadt

Eine Ethik des Bauens und Bewohnens
Cover: Die offene Stadt
Carl Hanser Verlag, München 2018
ISBN 9783446258594
Gebunden, 400 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Michael Bischoff. Mit 15 Schwarz-Weiß-Abbildungen. Im Jahr 2050 werden zwei Drittel aller Menschen in Städten leben - wie können Bewohner mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen eine friedliche Koexistenz führen? Richard Sennett stellt die Frage nach der Beziehung zwischen urbanem Planen und konkretem Leben: Wie hat sie sich historisch gewandelt? Wie kann eine offene Stadt aussehen, die geprägt ist von Vielfalt und Veränderung - und in der Bewohner Fähigkeiten zum Umgang mit Unsicherheiten entwickeln? Richard Sennett zeigt, warum wir eine Urbanistik brauchen, die eine enge Zusammenarbeit von Planern und Bewohnern einschließt und voraussetzt - und dass eine Stadt voller Widersprüche urbanes Erleben nicht einengt, sondern bereichert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.10.2018

Rezensent Gerhard Matzig staunt über die seiner Ansicht nach totale Ergebnislosigkeit des neuen Buches von Richard Sennett. Dass es der renommierte Stadtsoziologe auf 400 Seiten unter Aufgebot von Balzac, Simmel, Speer und Stalin, Arendt, Aristoteles und Äsop nicht zu mehr als zu der Erkenntnis bringt, dass das Leben in der Stadt gerade seiner Widersprüche wegen Bereicherung bedeutet und eine Ethik des Bauens eben das zu berücksichtigen hätte, findet Matzig schon stark, zumal er am Wissen des Autor und seinen analytischen Fähigkeiten keinen Zweifel hat. Wozu ein Buch gut sein soll, das seine ganze Erkenntnis bereits im Titel trägt, erschließt sich Matzig nicht. Außer es geht ohnehin nur um das Ego des Autors, meint der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2018

Michael Mönninger findet die Lektüre von Richard Sennetts neuem Buch quälend, den Erkenntnisgewinn gleich null. Was der Stadtexperte Sennett hier im Anschluss an frühere Texte vorlegt, leidet laut Mönninger unter einem allzu breiten Pinselstrich, mit dem der Autor sozialphilosophisch den richtigen Städtebau umreißen möchte. Dass Sennett allein 400 Seiten benötigt, um zwischen den Begriffen "ville" und "cité" zu unterscheiden, bloß, um sodann endlos über offene und geschlossene Systeme bei Popper et al. zu assoziieren, raubt Mönninger rasch den Nerv. Zu allem Überfluss entdeckt er im Buch auch noch jede Menge Fehldeutungen (zu Simmel, in Sachen Immobilienwirtschaft) und bekommt statt handfesten Analysen zur Ökonomie von Megacitys nur Feuilleton-Impressionen vom Autor gereicht.
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