Sang Young Park

Love in the Big City

Roman
Cover: Love in the Big City
Suhrkamp Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783518472286
Taschenbuch, 251 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Koreanischen von Jan Henrik Dirks. Young flippert zwischen Bude, Hörsaal und den Betten seiner letzten Tinder-Matches hin und her. Er studiert in Seoul, zusammen mit Jaehee, seiner BFF und Mitbewohnerin, zieht er durch die glitzernden Bars und queeren Clubs der Stadt. Mit noch einem Glas Soju in der Hand und eisgekühlten Marlboro Reds zwischen den Lippen beschwören sie die Euphorie, jede Nacht. Gegen die Ängste, gegen die Liebe, gegen die Ansprüche der Familie und die Not mit dem Geld. Doch als auch Jaehee endlich ankommen will, bleibt Young allein zurück im Partymodus. Mit seiner altgewordenen Mutter, mit dutzenden Liebhabern, von denen kaum einer seinen Namen kennt, mit der Leidenschaft fürs Schreiben und einer Frage: Ist in diesem Land für einen wie mich überhaupt eine Zukunft vorgesehen? Kann ich sie erreichen?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.07.2022

Rezensent Steffen Gnam liest Sang Young Parks Bestseller von 2019 in der "brillanten" Übersetzung von Jan Henrik Dirks als semiautobiografische Anklage gegen Homophobie in der südkoreanischen Gesellschaft. Das Buch mit seinen Referenzen zu Barthes und Spinoza bietet laut Gnam auch Ansätze zu einer philosophischen Abhandlung über die Liebe und ist zugleich ein Porträt der Stadt Seoul. Wie der Autor die von Demütigungen geprägte Jugend und Militärzeit des homosexuellen Protagonisten und seine hoffnungsvolle Zeit in Seoul schildert, humorvoll, traumartig mitunter, findet der Rezensent bemerkenswert.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.04.2022

Katharina Borchardt sieht in Sang Young Parks Buch ein noch etwas unausgereiftes, aber doch eine schöne Geschichte erzählendes Romandebüt. In starker autobiografischer Prägung geht es um den jungen schwulen Young Park, seine Studienzeit in Seoul und sein Liebesleben in der Großstadt. Dabei beginnt der Roman sehr heiter mit Young und seiner besten Freundin, die über das Leben philosophieren, freut sich Borchardt, wolle dann aber schnell dahin, "wo's wehtut": so geht es dann auch um Youngs krebskranke Mutter, eine fanatische und schwulenfeindliche Christin, und um verflossene Beziehungen, auf die mit viel Sentimentalität zurückgeblickt werde, fasst Borchardt zusammen. Im Figurenpersonal sei der Roman etwas "überfrachtet" und klingt der Kritikerin manchmal zu sehr nach bloßer "Erlebnisaufzählung" - trotzdem lobt sie, wie der Autor Herzschmerz, Alltag und die "Schrillheiten schwulen Großstadtlebens eloquent abmischt".