Stephan Krass

Radiozeiten

Vom Ätherspuk zum Podcast
Cover: Radiozeiten
zu Klampen Verlag, Springe 2022
ISBN 9783866748347
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte.Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk - von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.02.2023

Unterhaltsam und trotzdem lehrreich findet Rezensent Stephan Wackwitz die Geschichte des Radios von Stephan Krass. Für ihn ist der Rundfunkhistoriker nicht weniger als ein wandelndes Lexikon. Die mehr als hundert Jahre, die das Medium inzwischen auf dem Buckel hat, ordne Krass theoretisch,  kulturgeschichtlich und politisch von seinen Anfängen bis heute und arbeite dabei elegant mit Texten von Brecht, Benjamin oder Bense. Gleichzeitig blättere der Autor noch einmal die künstlerische Vielfalt des Mediums auf, schwärmt Wackwitz, um mit bemerkenswerten Anekdoten zu belegen, welche Wucht der Rundfunk haben kann, der nun den Verbreitungsweg als Podcast gefunden hat - was Krass kritisch bewertet. Dass dieser "buchlange Essay" auch noch gut geschriebene Fußnoten hat, macht Wackwitz sehr glücklich. 
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.10.2022

Rezensent Thomas Wagner freut sich über die Geschichte des Radios und seiner Zusammenhänge mit Politik und Literatur, wie sie der Hörfunkredakteur Stephan Krass in seinem Buch erzählt. Wie Max Frisch mit der Technik haderte, die ihm aber ein gutes Zubrot versprach, wie Hitlers Stimme als radiountauglich erkannt wurde und wie sich Piratensender und schließlich Podcasts entwickelten, vermittelt Krass laut Wagner episodisch, gut informiert und unterhaltsam.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 07.10.2022

Rezensent Thomas Groß schätzt den Essay übers das Radio von Stephan Krass gerade wegen seiner Ergebnisoffenheit. Für letzte Wahrheiten ist das Radio nicht, meint er. Krass überrascht ihn denn auch immer wieder mit spekulativen Fragen zur Wissenschaft der Radiowellen, mit nicht linearer Erzählweise und Themen wie Ätherspuk und Piratensender und einem Bericht über den "Radiotrinker" Gottfried Benn. Für Groß eine Fundgrube, die nicht nostalgisch ist, sondern quecksilbrig und verblüffend wie das Radio selbst.