Therese Bohman

Andromeda

Roman
Cover: Andromeda
Europa Verlag, München 2023
ISBN 9783958905788
Gebunden, 176 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Ricarda Essrich. Die Studentin Sofie hat keine Worte für das Gefühl der Heimatlosigkeit, das sie empfindet. Als Praktikantin im renommierten Verlag Rydéns in einem Stockholm von vor zehn Jahren ist sie zunächst unsicher und ängstlich. Das ändert sich, als der desillusionierte Verlagsleiter Gunnar sie einlädt, Partnerin bei der Arbeit an der verlagseigenen Kronjuwelenreihe Andromeda zu werden, unter der anspruchsvollste Literaturtitel herausgegeben werden. Beide verbindet die Liebe zur Literatur, die die Kunst und die Schönheit dahinter sieht und nicht die nackten Zahlen. Sie leben in ihrer eigenen Welt, einem abgegrenzten Universum des geschriebenen Wortes, in dem sie dem kulturellen Verfall entgegenwirken wollen und das sie so lange wie möglich aufrechtzuerhalten versuchen. Für Sofie ist Gunnar der einzig wahre Mann an ihrer Seite. Insgeheim wünscht sie sich, dass er sich zu ihr bekennt und seine Frau verlässt. Als Gunnar stirbt, verliert sie nicht nur ihren Gefährten und Ansprechpartner, sondern auch ihren Rückhalt im Verlag. Dazu kommt, dass die Andromeda-Serie ihre besten Tage hinter sich hat und eingestellt werden soll.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 28.11.2023

Ein ungewöhnliches, auch provokantes Buch über den Literaturbetrieb hat Therese Bohman geschrieben, so Rezensentin Carola Wiemers. Zwei Ich-Erzählerstimmen gibt es in dem Roman, erfahren wir, eine gehört Sofie, einer Praktikantin in einem erfolgreichen Verlag - deutlich zu erkennen als Vorbild: Bonnier -, die andere ihrem deutlich älteren Chef, Gunnar. Der hatte einst eine wichtige Literaturzeitschrift gegründet, heißt es weiter, inzwischen ist sein Elan weitgehend verflogen. Insbesondere nach Gunnars Tod bemerkt Sofie, wie ihr eigenes Denken von ihrem Chef beeinflusst wurde, was sie allerdings, wie Wiemers ausführt, nicht als eine Einengung erfährt. Sofie geht aus der Geschichte laut Rezensentin gestärkt hervor und insgesamt zeichnet der Roman das Bild einer intellektuellen Beziehung, die sich geläufigen Klischees widersetzt.