Tim Parks

Hotel Milano

Roman
Cover: Hotel Milano
Antje Kunstmann Verlag, München 2023
ISBN 9783956145636
Gebunden, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ulrike Becker. März 2020, die Welt hat sich über Nacht verändert. Frank ist kurzfristig nach Mailand gereist und sitzt nun in seinem Luxushotel fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat. Franks zurückgezogene Existenz in einem ruhigen Stadtteil Londons wird empfindlich gestört, als er zur Beerdigung seines alten Freundes Dan nach Mailand kommen soll. Er hofft, dort seine Ex-Frau Connie, die auch Dans Geliebte war, wiederzutreffen, und fliegt selbstvergessen in das Epizentrum einer Krise, die er in den Nachrichten kaum registriert hat. Es ist Frühling, das Hotel Milano, in dem er abgestiegen ist, bietet jeden erdenklichen Komfort - Frank will es sich ein paar Tage gutgehen lassen, um die jähe Konfrontation mit seiner Vergangenheit zu verdauen. Doch dann gilt von einem Tag auf den anderen eine Ausgangssperre, das gesamte öffentliche Leben kommt zum Erliegen, Frank bekommt keinen Heimflug mehr und sitzt auf unbestimmte Zeit fest. Als er nachts vom Geräusch dumpfer Schläge aufwacht und auf der Suche nach deren Ursprung auf dem Dachboden des Hotels landet, trifft er auf Hakim, einen kleinen Jungen, der sich mit Mutter und Großvater hier versteckt hält. Frank muss eine Entscheidung treffen, die sein Leben und das der Familie für immer verändern wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2023

Durchaus gerne begleitet Rezensent Andreas Rossmann Frank, die Hauptfigur des Romans Tim Parks', auf seiner Reise nach Mailand im Corona-Frühling 2020. Die Epidemie spielt auch eine zentrale Rolle in dem Buch, führt Frank aus, das Wort "Corona" allerdings findet sich im Text nicht, der außerdem vom Älterwerden und den Vorbereitungen auf den Tod handelt. Der 75-jährige Frank wollte eigentlich nur zur Beerdigung eines alten Bekannten, erfahren wir, er bleibt dann jedoch in einem Hotel stecken, um ihn herum schränkt der Lockdown das Leben ein. Wobei der Witz an der Sache laut Rezensent darin besteht, dass die Lebensgefahr, die schließlich auch der Hauptfigur näher rückt, Frank gleichzeitig wieder neues Leben schenkt, was sich insbesondere in seinen Interaktionen mit einer ägyptischen Familie niederschlägt, die sich in seinem Hotel versteckt.
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