Torquemada

Kains Knochen

Das schwerste kriminalistische Rätsel der Welt
Cover: Kains Knochen
Suhrkamp Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783518472774
Broschiert, 210 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Henry McGuffin. "Kains Knochen" ist ein hundertseitiger Krimi, in dem sechs Menschen sterben. Um herauszufinden, wer sie sind und wer sie getötet hat, muss der Leser die Seiten des Buches neu anordnen. Es gibt Millionen von Möglichkeiten - aber nur eine richtige Lösung. Bis heute haben drei Personen sie gefunden.1934 schreibt der Kreuzworträtselautor des Observer, Edward Powys Mathers, unter seinem Pseudonym Torquemada einen einzigartigen Roman mit dem Titel "Kains Knochen" - der Titel bezieht sich auf die erste dokumentierte Mordwaffe. Es ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch eines der schwierigsten Worträtsel, die je veröffentlicht wurden. Es wurde von nur zwei Menschen gelöst, deren Namen zwar enthüllt wurden, deren Lösung jedoch ein Geheimnis blieb. 2017 gelang es dem Laurence Sterne Trust nach monatelangen Nachforschungen und mit viel Glück, das Geheimnis von "Kains Knochen" zu lüften. Er behielt es für sich, brachte eine Neuausgabe des Buches heraus und lobte einen Preis in Höhe von1.000 Pfund für die Lösung des Rätsels aus. Viele haben sich daran versucht, doch es gab nur eine richtige Einsendung …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.09.2022

Rezensent Hernán D. Caro muss seine anfängliche Skepsis gegenüber diesem erstmals 1934 veröffentlichten Rätselroman des englischen Dichters und Sprachwissenschaftlers Edward Powys Mathers, hier unter dem Pseudonym Torquemada auftretend, umgehend relativieren. Denn was für ihn anfänglich noch "hysterisch" klingt, nämlich die Vermarktung als das "schwerste kriminalistische Rätsel der Welt" und die Ausschreibung eines Preisgelds für die Lösung, scheint ihm dann doch gar nicht so falsch zu sein: Das Rätsel bestehe darin, dass der Leser rund hundert einzelne, für sich abgeschlossene und völlig durcheinandergewürfelte Seiten in eine Reihenfolge bringen muss, so dass sechs Mordfälle aufgedeckt werden können. Das einzige "Element von Kontinuität", das der Kritiker dabei findet, ist, dass alle Seiten aus der Ich-Perspektive erzählt werden - ob es sich allerdings immer um die selbe oder um ganz verschiedene handelt, sei wiederum unklar, ebenso wie die vielen Namen, bei denen man schlicht nicht "kapiert", ob es sich um Menschen-, Tier-, Orts- oder sogar Pflanzennamen handelt. Das so entstehende Labyrinth macht Caro "einfach wahnsinnig", gesteht er. Ein hochanspruchsvolles Rätsel, das bisher nur sehr wenige Leser gelöst haben, so der Kritiker.
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