Vera Politkowskaja

Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Cover: Meine Mutter hätte es Krieg genannt
Tropen Verlag, Stuttgart 2023
ISBN 9783608501957
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Mit Sara Giudice. Aus dem Italienischen von Christian Försch und Amelie Thoma. "Der Fall Politkowskaja steht symbolhaft für die Pressefreiheit." Angela Merkel Am 7. Oktober 2006 wird die Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrer Wohnung in Moskau ermordet. Es ist das tragische Ende einer jahrzehntelangen Verfolgung durch den russischen Staatsapparat. Auf einen Schlag wird Anna Politkowskaja zur weltweiten Symbolfigur für den Kampf um Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. Bis heute gilt sie als eine der wichtigsten Kritikerinnen von Putins Russland. In diesem Buch erzählt ihre Tochter erstmals die ganze Geschichte ihrer Mutter.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

Wichtige Fragen werden in diesem Porträt der russischen Journalistin Anna Politkowskaja gestellt, stellt Rezensentin Othmara Glas fest. Politkowskajas Tochter Vera hat es zusammen mit der Journalistin Sara Giudice verfasst. Einerseits erfahren wir viel Persönliches aus Veras Erinnerungen an ihre Mutter, zum Bespiel, dass Anna streng mit ihren Kinder war, ihr deren Bildung sehr am Herzen lag und auch, dass ihr Familie neben ihrer Arbeit manchmal ins Hintertreffen geriet. Gleichzeitig gibt das Buch einen Abriss über wichtige politische Ereignisse in Russland und beleuchtet Politkowskajas Wirken, erfahren wir. Dabei wird auch gefragt: Wann wird Journalismus zu Aktivismus? Veras Mutter jedenfalls war nicht nur Journalistin, betont die Rezensentin: Bei einer Geiselnahme in einem russischen Theater 2022, war es sie, mit der die tschetschenischen Geiselnehmer sprechen wollten. Das Buch erhebt auch Anklage gegen die politischen Machthaber, Putin und Kadyrow, denen sie durch ihre Kritik Berichterstattung ein Dorn im Auge war, schließt Glas, bis heute ist nicht aufgeklärt, wer den Mord an der Journalistin im Jahr 2006 in Auftrag gab.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.10.2023

Sehr viel neues hat Rezensent Frank Nienhuysen aus diesem kleinen Büchlein über Russland und den Ukrainekrieg nicht gelernt, gibt er zu. Gern gelesen hat er sie dennoch, diese Mischung aus Beobachtung, Anklage und Erinnerung Vera Politkowskajas, Tochter der 2006 ermordeten russischen Investigativjournalistin Anna Politkowskaja. Sie erinnert ihn noch einmal daran, wie früh Anna Politkowskaja Putin durchschaut hat, und wie zwangsläufig sich der Krieg aus dem Putinschen Denken entwickelt hat. Tochter Vera, inzwischen im Exil lebend, "stellt sich glaubwürdig denen in Russland entgegen", die Menschen wie sie als Verräterin brandmarken, so Nienhuysen, der sich das Buch dennoch etwas ausführlicher gewünscht hätte.
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Buch in der Debatte

9punkt 11.10.2023
"Ich bin fest davon überzeugt, dass das Ende des Krieges, wie immer er ausgeht, die Situation nicht bessern wird. Putins Tod, wie immer er zustande kommt, wird die Situation nicht verbessern. Uns stehen lange, lange Jahre bevor, nach der Lösung der Situation mit der Ukraine", sagt Vera Politkowskaja im Welt-Gespräch. Unser Resümee
9punkt 16.09.2023
Anna Politkowskaja hatte mit ihren Berichten über den Tschetschenien-Krieg und mit ihrer kompromisslosen Benennung der Schuldigen die Welt schon lange vor ihrer Ermordung 2006 über das Wesen des Putinismus informiert. Ihre Tochter Vera hat ein Buch über sie geschrieben. Im Interview mit der taz-Korrespondentin Barbara Oertel antwortet sie auf die Frage, warum westliche Politiker so lange an Putin festhielten. Unser Resümee