Walter Isaacson

Elon Musk

Die Biografie
Cover: Elon Musk
C. Bertelsmann Verlag, München 2023
ISBN 9783570104842
Gebunden, 832 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von von Sylvia Bieker, Gisela Fichtl, Katharina Martl, Ulrike Strerath-Bolz, Anke Wagner-Wolff, Henriette Zeltner-Shane. Mit zahlreichen Abbildungen. Heute gilt Elon Musk als Visionär, der sich über alle Regeln hinwegsetzt und der unsere Welt ins Zeitalter der Elektromobilität, der privaten Weltraumfahrt und der künstlichen Intelligenz geführt hat. Dabei waren seine Anfänge weitaus bescheidener. Als Kind auf den Spielplätzen Südafrikas regelmäßig von jugendlichen Schlägern verprügelt, musste Musk sich auch zuhause gegen seinen gewalttätigen Vater behaupten und lernte so schon früh, sich allein auf sich selbst zu verlassen. Eine Lehre, die ihn im Verlauf seines Lebens zu einem der waghalsigsten Unternehmer unserer Zeit machte, ausgestattet mit extrem hoher Risikotoleranz und einer geradezu manischen Intensität. Doch konnten alle Erfolge nicht über die Schatten seiner Kindheit hinwegtäuschen: Anfang 2022 - nach einem Jahr, in dem SpaceX einunddreißig Satellitenstarts durchgeführt und Tesla eine Million Autos verkauft hatte und er der reichste Mann der Welt geworden war - machte Musk sich an einen Deal, der zu einer der aufsehenerregendsten Übernahmen unserer Zeit führen sollte: Twitter. In seinen dunkelsten Stunden sollte Musk sich noch über Jahre daran erinnern, wie er auf dem Spielplatz und zuhause von seinem Vater gepeinigt wurde. Jetzt aber bot sich ihm die Gelegenheit, den ultimativen Spielplatz der Welt zu besitzen. Zwei Jahre lang konnte der Autor Walter Isaacson Elon Musk aus unmittelbarer Nähe beobachten, nahm an seinen Meetings teil, ging mit ihm durch seine Fabriken und verbrachte Stunden damit, ihn selbst, seine Familie, Freunde, Kollegen und Gegner zu interviewen. Das Ergebnis ist ein aufschlussreicher Insider-Bericht, randvoll mit erstaunlichen Geschichten von Triumphen und Turbulenzen, der fragt: Sind die Dämonen, die Musk antreiben, am Ende das, was es braucht, um Innovation und Fortschritt voranzutreiben?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2023

Viel los ist in Walter Isaacsons Elon-Musk-Biografie, so Rezensent Jürgen Kaube: Andauernd wird etwas investiert oder jemand entlassen in diesem von Firma zu Firma, von Erfindung zu Erfindung, von PayPal zu Tesla zu Twitter eilenden Leben. Nicht Geld ist Musks Antrieb, führt Kaube mit Isaacson aus, sondern die Optimierung von Technik. Musks Persönlichkeit zeichnet Isaacson als empathielos und sprunghaft, die Jugend war geprägt von einem autoritären, gewalttätigen Vater, erfahren wir. Musk bekommt von Isaacson durchaus Raum, sich selbst darzustellen, findet Kaube, doch der Autor beschönige auch nichts. Kapitalismus als Abenteuererzählung: Wer darauf steht, kommt laut Kaube auf seine Kosten. Musks Geschichte, da ist sich der Rezensent sicher, ist noch nicht auserzählt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.09.2023

In der Theorie ist Walter Isaacsons Elon-Musk-Biografie ja ein interessantes Buch, so Rezensent Andrian Kreye. Der Star unter den amerikanischen Biografen schreibt, lernen wir, über ein zwischen beruflichem Genie und privatem Wahnwitz pendelndes Leben und bringt dem Leser gelegentlich durchaus auch Musks Sicht auf die Welt nahe. Diese ist laut Rezensent vom Wunsch bestimmt, der Menschheit eher als den Menschen zu dienen, wobei Musk sich inzwischen gleichzeitig als Krieger gegen die allmächtige Wokeness inszeniere. Leider ist das alles kein Lesevergnügen, findet Kreye. Die Figuren bleiben konturlos, die Sprache langweilig neutral, und die enge Kooperation zwischen dem Autor und Musk tue dem Buch erst recht nicht gut. Die offensichtlich überhastet fertiggestellte Übersetzung ist für Kreye ein weiteres Ärgernis. Letztlich dient das alles nur der Mythenbildung, resümiert der enttäuschte Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.09.2023

Unbehagen, aber auch Faszination erfüllt den Rezensenten Thomas Zaugg bei der Lektüre von Walter Isaacsons Biografie des Unternehmers Elon Musk. Musks Herkunft als autistisches Kind in Südafrika, das der emotionalen Gewalt seines Vaters ausgesetzt war, werde ebenso beleuchtet wie der nahezu kometenhafte ökonomische Aufstieg über Online-Banking bis hin zu den Elektroautos von Tesla. Auch die ambivalente Rezeption des "Genies des Hochrisikos" findet Zaugg widergespiegelt, von der Verstrickung in den russischen Angriffskrieg bis zu der Art und Weise, wie Musk Familie und Mitarbeiter behandelt, ihn freut dabei, dass Isaacson sich nicht hinreißen lässt, wild auf Musk einzuschlagen, wie es viele Medien sonst tun. Allerdings beunruhigt ihn, wie sehr der Autor bereit ist, den "Dämon-Modus" seines Protagonisten zu entschuldigen und wie wenig kritisch die ungeheure ökonomische Macht gesehen wird, die Musk umgibt, wie der Kritiker schließt.