Werner Bätzing

Homo destructor

Eine Mensch-Umwelt-Geschichte
Cover: Homo destructor
C.H. Beck Verlag, München 2023
ISBN 9783406806681
Gebunden, 463 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Um zu überleben, hat der Mensch bereits sehr früh in die vorgefundene Natur eingegriffen und sie verändert. Aber er hat sich stets darum bemüht, diese Veränderungen so zu gestalten, dass seine eigenen Lebensgrundlagen den nachfolgenden Generationen erhalten blieben. Erst mit den modernen Naturwissenschaften, mit Aufklärung, Industrieller Revolution und Marktwirtschaft setzt sich ein Denken und Handeln durch, das Natur und Umwelt kurzfristig vernutzt, ohne an ihre Erhaltung und an die Auswirkungen für die Zukunft zu denken. Mittlerweile wird deutlich, dass ein solches Denken und Handeln die gesamte Umwelt immer mehr zerstört und letztlich zur Selbstzerstörung des Menschen führt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

Mit höflich zurückgehaltener Heiterkeit bespricht die FAZ-Redakteurin Petra Ahne diesen Band. Zunächst mal kann sie nicht umhin, seine Pedanterie zu bemerken: einem kurzen folgt ein zehnseitiges Inhaltsverzeichnis, dann eine dreißigseitige methodische Einleitung. Da schreibt ein Herr Professor, 2014 emeritiert überdies, zwar "gründlich und akademisch redlich", aber offenbar auch ein bisschen zäh. Bätzings Bobachtungen kann Ahne natürlich teilen: Als "Homo destructor" hat sich der Mensch allemal erwiesen, und die Fragen, die Bätzuing stellt, liegen auf der Hand und sind dringlich, weiß Ahne. Aber Bätzings Programm schildert sie als reaktionär: Es richte sich gegen die Moderne. Bätzing sei Heidegger-Leser. Am liebsten, so Ahne, sind ihm die Sammler und Jäger, als Gegenmodell lasse er sonst allenfalls nur eine frühe, nachhaltige Landwirtschaft gelten. Ideen, die Aufklärung auch auf unser Verhältnis zur Umwelt anzuwenden, wehre er ab. Digitialisierung findet er gewöhnungsbedürftig, seinen Text versteht er als Gegenprogramm zur angeblichen Atemlosigkeit des Internets, seufzt Ahne. Am Ende muss sie nicht viele Worte machen, um ihren Überdruss zu verdeutlichen.
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