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Peter Handke erklärt sein Bedauern

27.10.2019. Peter Handke  reagiert auf die Veröffentlichung des Perlentauchers, distanziert sich von dem Interview in den Ketzerbriefen, entschuldigt sich und spricht im Zusammenhang mit dem Massaker von Srebrenica erstmals von Genozid.
Alida Bremer hat in ihrem Essay "Die Spur des Irrläufers" auf ein bisher unbekanntes Interview in der extremistischen Postille Ketzerbriefe verwiesen, in dem Peter Handke noch im Jahr 2011 das Massaker von Srebrenica relativiert. Zeitgleich berichtete Michael Martens auf den politischen Seiten der FAZ über dieses Interview. Laut einer Meldung der Süddeutschen Zeitung hat sich Peter Handke inzwischen deutlich von diesen Äußerungen distanziert und benutzt zum ersten Mal im zusammenhang mit dem Massaker von Srebrenica das Wort "Genozid". Über seinen Verlag lasse Handke mitteilen:

"Ich habe das Gespräch nicht gegengelesen und auch nicht autorisiert. Es entspricht nicht dem von mir Gemeinten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, diese Sätze in dieser Form so gesagt zu haben. Für mich gilt das, was ich schriftlich festhalte. Dem habe ich nichts und dem wollte ich nichts hinzufügen. 2006 habe ich geschrieben: "Es handelt sich bei Srebrenica um das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das in Europa nach dem Krieg begangen wurde. Ich möchte hinzufügen: selbstverständlich ist durch den Genozid unendliches Leid entstanden, welches ich nie bestritten habe. Ein Leid, das durch nichts auszulöschen ist. Ich bedaure meine Äußerungen, sollten sie etwas anderes vermittelt haben."

D.Red.