John Muir

Yosemite

Cover: Yosemite
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2021
ISBN 9783957578778
Gebunden, 200 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jens Lindenlaub und Max Henninger. Der Klassiker des Gründers der amerikanischen Nationalparks in erster deutscher Übersetzung1868 erreicht John Muir zum ersten Mal nach einem Fußmarsch von San Francisco aus das Gebiet des Yosemite, dessen Wildheit und Schönheit ihn überwältigen und zeitlebens nicht mehr loslassen sollten. In Yosemite schilderter die schäumenden Bäche, die wechselhaften Herbsttage und die tiefe Finsternis der Sturmnächte, aber auch das gleißende Sonnenlicht auf schneebedeckten Pässen der High Sierra. Die mit dem Yosemite verbundenen Menschen sind in diesem Klassiker des Nature Writing ebenso Protagonisten wie die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Muir nimmt den mit ihm Reisenden nicht nur durch die anhängenden Karten persönlich an die Hand, er führt ihn auf seinen Wegen durch das atemberaubende Tal und lässt ihn das Wunderwerk der Natur durch die Augen des Entdeckers sehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.2021

Rezensent Cornelius Dieckmann spürt die Ambivalenzen des menschlichen Bedürfnisses, allein in der überwältigenden Natur zu sein während der Lektüre von John Muirs Buch von 1912. Muirs eigene Ambivalenzen ahnt er auch, wenn der frühe Umweltaktivist und Gründervater des Nationalparkgedankens einerseits andächtig in den Tönen und Ansichten des erhabenen Yosemite-Parkes schwelgt und andererseits die Vertreibung der Ureinwohner mit einem Achselzucken quittiert. Das "sakrale Vokabular" im Text findet Dieckmann nicht minder irritierend. Die Verdienste und Verfehlungen des Naturschutzes lassen sich anhand des Buches und seines Autors bestens studieren, findet Dieckmann.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.06.2021

Rezensentin Susanne Billig erlebt ein Wechselbad der Empfindungen beim Lesen von John Muirs poetischen Aufzeichnungen aus dem Yosemite Park von 1912. Einerseits sind die Erlebnisse und Gedanken des Geologen im Naturparadies für Billig von berückender Schönheit und lösen eine Sehnsucht nach der Wildnis aus, andererseits lässt das Vorwort des kenianischen Ökologen Mordecai Ogada bei ihr keinen Zweifel an der Gewalttätigkeit, die mit der Gründung der Naturparks in den USA einherging. Den Rassismus und die Pogrome der weißen Siedler an den Indigenen muss Billig nun immer mitdenken, wenn sie von pittoresken Felsformationen, Mammutbäumen und Steinadlern liest.