Mira Magen

Schließlich, Liebe

Roman
Cover: Schließlich, Liebe
dtv, München 2002
ISBN 9783423243261
Taschenbuch, 315 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Sohara ist Krankenschwester in einem Krankenhaus in Jerusalem, Single, und entschlossen, ein Kind zu bekommen - bevor die Babys, die sie in ihren Träumen besuchen, zu Jugendlichen werden, dann zur Armee gehen und schließlich alt werden. Als sie eines Tages zufällig erfährt, daß einer der Ärzte regelmäßig eine Samenbank beliefert, kommt ihr eine Idee. Aber das Leben einer alleinerziehenden Mutter, die ihre Kindheit in einem orthodoxen Kibbuz verbracht hat, erweist sich als doppelt schwierig. Hin- und hergerissen zwischen ihrem traditionell tief verwurzelten Verantwortungsgefühl als Mutter und ihrer Arbeit im Krankenhaus, gewähren diese beiden Rollen ihr immerhin eins: Die Ausblendung des erotischen Faktors. Plötzlich aber wirbelt die Liebe ihr Leben durcheinander.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.02.2003

Einen von der israelischen Kritik hochgelobten Roman stellt Stefana Sabina vor, der ein Frauenschicksal im Spannungsfeld zwischen Orthodoxie und Weltlichkeit, Religion und Gesellschaft, Tradition und Moderne ausleuchtet, ein Konfliktstoff, der in Israel deutlicher zutage tritt als anderswo, erläutert Sabin. Magen zeichne "mit leichter Feder" den Weg einer Frau nach, die sich nicht von der Religion, wohl aber von der orthodoxen Lebensweise ihrer Familie löst, vom Kibbuz in die Großstadt geht und sich als allein erziehende Mutter durchschlägt. Das Gute an dem Roman sei, dass die Autorin die verschiedenen Lebenshaltungen nicht gegeneinander ausspiele, berichtet Sabin. Neben der intellektuellen Selbstfindung ihrer Protagonistin erzähle Magen eine Liebesgeschichte, die "ohne romantisierende Elemente" auskomme und dennoch gut enden darf. Ein Roman, der für Sabin ganz und gar im heutigen Israel angesiedelt ist und einen realistischen Einblick in die Lebensverhältnisse dort verschafft.
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