Wallace Thurman

The Blacker the Berry

Roman
Cover: The Blacker the Berry
Ebersbach und Simon, Berlin 2021
ISBN 9783869152462
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Heddi Feilhauer. Auf der Suche nach Glück, Liebe und Anerkennung stürzt sich Emma Lou ins pulsierende Harlem. Die provinzielle Enge ihrer Heimatstadt in Idaho und das kalifornische College, wo sie wegen ihrer tiefschwarzen Hautfarbe stets ausgegrenzt wurde, hat sie hinter sich gelassen. Doch ihre Suche nach "Mr. Right", einem Job und gesellschaftlicher Akzeptanz erweist sich als schwierig, auch in Harlem werden Menschen gemäß ihrer Hautfarbe klasssifiziert. Emma Lou ist hin und her gerissen zwischen ihren eigenen Vorurteilen, Träumen und Erwartungen … Wallace Thurman beschreibt in seinem 1929 erschienenen, autobiografisch inspirierten Debütroman die rassistischen Strukturen innerhalb der afroamerikanischen Gesellschaft und zeigt die verschiedenen Facetten von Ausgrenzung und Mehrfachdiskriminierung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.01.2022

Rezensentin Verena Lueken sieht in dem bei uns unbekannten Wallace Thurman und seinem Roman von 1929 einen Vorgänger der Harlem Renaissance. Für ein vollständigeres Bild der US-Literatur und als "unverstellter Blick" auf die Zuschreibungen von Hautfarbe und ihre sozialen Folgen empfiehlt sich das Buch laut Lueken wärmstens. Die tragische Geschichte der "tiefschwarzen" Emma Lou und ihrer Familie aus der amerikanischen Provinz scheint Lueken zu berühren. Dass die Übersetzung von Heddi Feilhauer den Begriff "race" nicht ins Deutsche überträgt, versteht Lueken nicht. Thurman selbst nahm hier keinerlei Rücksicht auf die negativen Konnotationen, so sollte es auch in der deutschen Fassung sein, findet sie.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.09.2021

Rezensent Marko Martin empfiehlt Wallace Thurmans erstmals auf Deutsch zu lesenden, fast 100 Jahre alten Roman aus dem Harlem der 1920er Jahre. Wie der Autor, Vertreter der "Harlem Renaissance", den Aufstiegskampf einer jungen Schwarzen schildert, ohne Kitsch, menschenfreundlich, dynamisch und ohne wohlfeile Lösungen anzubieten, findet Martin überzeugend. Lange vor Baldwin gelingt Thurman laut Rezensent eine freie, unkonventionelle Darstellung der in sich oft widersprüchlichen Erfahrungen seiner zwischen Segregation und Frauenverachtung zu eigener Stärke findenden Protagonistin.