Alexander Fidora, Matthias Lutz-Bachmann (Hg.)

Juden, Christen und Muslime

Religionsdialoge im Mittelalter
Cover: Juden, Christen und Muslime
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004
ISBN 9783534175338
Gebunden, 240 Seiten, 54,00 EUR

Klappentext

Der vorliegende Band vereinigt Aufsätze zur Bedeutung und Aktualität des interreligiösen Gesprächs im Mittelalter. So werden ausgewählte Philosophen und Theologen des Mittelalters wie Ibn Daud, Dominicus Gundissalinus, Peter Abaelard, Thomas von Aquin, Raimundus Lullus und Nikolaus von Kues mit ihrem jeweiligen Beitrag zur religiösen Verständigung von internationalen Gelehrten historisch und systematisch diskutiert und auf ihre Tragfähigkeit auch für gegenwärtige Probleme des Gesprächs der Religionen hin befragt. Dabei wird mit der Untersuchung der im Mittelalter vorgenommenen Verhältnisbestimmung von religiöser Erfahrung und diskursiver Vernunft nicht nur eine Epoche der Geschichte neu präsentiert, die bis heute von hohem systematischen Interesse ist, vielmehr werden zugleich die geistigen Grundlagen der kulturellen Identität Europas aufgezeigt, wie sie in der Suche nach religiöser Verständigung und dem Bemühen um einen Ausgleich zwischen kultureller Vielfalt und rationaler Begründung zum Ausdruck kommen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2004

Zufrieden zeigt sich Rezensent Friedrich Niewöhner mit diesem Sammelband über "Religionsdialoge im Mittelalter". Hans Daibers Beitrag über Raimundus Lullus? Auseinandersetzung mit dem Islam hält er gar für "großartig", erwähnenswert scheinen ihn immerhin die Aufsätze über Abraham Ibn Daud, Dominicus Gundissalimus, Peter Abaelard und Thomas von Aquin. Er weist darauf hin, dass es sich bei Nikolaus von Kues' Schrift "De pace fidei", Peter Abaelards Gespräch zwischen einem Philosophen, einem Juden und einem Christen ("Collationes") sowie Thomas von Aquins "Summe gegen die Heiden" um "literarische Konstruktionen", nicht um wirkliche Dialoge handelt. Zudem bezweifelt er, dass diese christlichen Schriften im Mittelalter überhaupt je von einem Muslim gelesen wurden. Insofern erscheint ihm der Titel des Bandes ziemlich irreführend. Seines Erachtens müsste er lauten "Wie sich einige Christen im Mittelalter ein Gespräch mit Juden und Muslimen mit dem Zweck vorstellten, sie von der Wahrheit des Christentums zu überzeugen".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de